Image
Gottesdienst in Limbamba, Kamerun. Foto: John P. Taylor/ÖRK

Gottesdienst in Limbamba, Kamerun. Foto: John P. Taylor/ÖRK

Ein Pastor hat uns Informationen aus erster Hand über die schlimmen Zustände in Kamerun gegeben. Um seine Sicherheit zu gewährleisten, aber trotzdem offen über die Situation berichten zu können, nennen wir den Namen des Pastors und weitere Details hier nicht.

Er berichtet, dass Zivilistinnen und Zivilisten in Bamenda (Kamerun) nicht länger sicher seien: „Kein Schutz von Seiten des Militärs, kein Schutz von den sogenannten Freiheitskämpfern. Momentan sieht es so aus, dass sowohl das Militär als auch die Milizen gegen die unschuldige Bevölkerung kämpfen.“

Des weiteren erzählt er, dass die Milizen jeden Morgen Menschen in einem Viertel der Stadt angreifen und töten und behaupten, es handele sich dabei um Unterstützer der Regierung. „Sie schießen, legen Feuer und rennen davon“, berichtet er; einige Minuten danach erscheine dann das Militär vor Ort. „Das Militär beschuldigt daraufhin dieselbe betroffene Bevölkerung, Mitglieder der Milizen zu verstecken und ihnen zu helfen“, sagt er. „Dann macht das Militär weiter, wo die Milizen aufgehört haben: Sie töten Menschen und legen Feuer.“

Manchmal schafften es Menschen noch, zur Kirche zu gehen, aber vor kurzem kamen während eines Gottesdienstes Milizen in die Kirche, unterbrachen den Gottesdienst, verprügelten und töteten einige Anwesende. „Dann sind wir alle nach Hause geflohen“, erzählt er. „Uns kann nur von oben geholfen werden.“

Die Kirche werde permanent angegriffen, fährt er fort. „Jeden Tag werden Pastoren von beiden Parteien fast totgeschlagen“, berichtet er und bittet um tägliche Gebete. „Aber ich und andere versuchen jeden Tag, weiterzumachen und den Leidenden eine Hilfe zu sein.“

Die ökumenische Verbundenheit sei stark, so der Pastor. „Wir müssen einfach zusammenhalten“, sagt er. „Wie einig kann die Kirche in schwierigen Zeiten werden?“

Unterschiedliche Lehrmeinungen würden im Kugelhagel, wenn einem der Geruch von Schießpulver in die Nase steigt, schnell bedeutungslos, fügt er hinzu. „Deswegen bringen Sie bitte unseren Fall vor Gott. Beten Sie, dass unser Gott uns vergibt, und dass er die Seelen derer segnet, die wir heute oder morgen verlieren werden“, bittet er. „Beten Sie für uns, die wir unser Bestes tun, um anderen zu helfen, die schon nicht mehr können.“

„Beten Sie für die kamerunische Regierung, die weder ein Herz noch Mitleid hat. Vor allem beten Sie für eine Rückkehr des Friedens, der Schulen, des Lebens und der Gnade in Kamerun.“

 

ÖRK-Mitgliedskirchen in Kamerun