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Foto: Albin Hillert/ÖRK

„Wir befinden uns an der Stätte des schlimmsten und nach wie vor nicht aufgeklärten Verbrechens in der amerikanischen Geschichte“, sagte er. „Menschen wurden getötet, es wurde geplündert, die Leichen in Massengräbern verscharrt. Bis heute ist nicht eine Person wegen dieses Verbrechens angeklagt worden.“

Dr. Daniel D. Lee, Studiendekan des Centre for Asian American Theology and Ministry, sprach über Ungerechtigkeiten gegenüber asiatischen Gemeinschaften, dazu gehören auch das Chinesische Massaker von Los Angeles 1871 und der Aufstand von Rock Springs 1885.

„Es gab weit verbreitete Spannungen zwischen der amerikanischen und der chinesischen Bevölkerung, man wollte eine weiße, keine asiatische USA“, sagte er. „Diese Ressentiments werden immer wieder spürbar und erheben alle Jahre wieder ihr hässliches Haupt.“

 

Russel Burns, Mitglied des National Indigenous Ministries and Justice Council, berichtete über das Elend indigener Gemeinschaften. „Für mich ist das ein Völkermord“, sagte er. „Es begann 1492 mit diesem Seefahrer, der der Meinung war, er habe ein Land ohne Menschen entdeckt. Sein Name war Kolumbus.“

Jennifer P. Martin, Sekretärin der Abteilung Education in Mission des Karibischen und nordamerikanischen Missionsrates, sprach über die  Unmenschlichkeit des transatlantischen Sklavenhandels. „Ich bin sicher, dass viele von Ihnen schon Zeichnungen und Radierungen von Sklavenschiffen gesehen haben, in denen Menschen wie Sardinen nebeneinander gepackt waren. Sehr viele von ihnen haben das nicht überlebt.“ Martin berichtete über weitere Grausamkeiten, die den Schwarzen zugefügt wurden – viele von ihnen wurden lebend über Bord geworfen, wie dies während des Zong-Massakers 1781 geschah.

Dr. Michael McEachrane, Mitbegründer und beratendes Mitglied des Europäischen Netzwerks für Menschen afrikanischer Abstammung, sagte: „Wir können feststellen, dass all diese begangenen Untaten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zumindestens in dem Sinne interpretiert werden sollten, dass sie furchtbare Grausamkeiten und Verbrechen waren.“

Die ÖRK-Kommission der Kirchen für Internationale Angelegenheiten veranstaltet anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens eine Reihe von regionalen Seminaren über historische Massaker. Das Tulsa-Webinar war der Auftakt für eine Reihe weiterer Webinare.