Image
Patriarch Kirill in der Göttlichen Liturgie in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau. Foto: Ivars Kupcis/ÖRK

Patriarch Kirill in der Göttlichen Liturgie in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau. Foto: Ivars Kupcis/ÖRK

Hunderte hochrangige russisch-orthodoxe Geistliche und Abgesandte anderer Kirchen sowie staatlicher Organisationen kamen am 1. Februar in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau zusammen, um in einer Göttlichen Liturgie das 10. Jubiläum des dortigen Rates und Seiner Heiligkeit, des Patriarchen Kirill der Russischen Orthodoxen Kirche zu feiern.

In seiner Ansprache vor den Würdenträgern und Gästen dankte Patriarch Kirill Gott für dieses Amt, das er gleichzeitig auch als schweres Kreuz beschrieb. Er warf einen Blick in die Zukunft und sprach von seiner Erwartung, dass die in diesen Jahren geschaffenen Instrumente bald Früchte tragen würden. Damit bezog er sich insbesondere auf das geistliche Wachstum und die moralische Verfassung der Gesellschaft.

Im Rahmen der Feier wurden auch Zahlen zur Entwicklung der Russischen Orthodoxen Kirche in den zehn Jahren unter der Führung des Patriarchen Kirill präsentiert: So wurden 150 neue Diözesen geschaffen, über 9.000 neue Gemeinden eröffnet und zahlreiche neue Kirchen gebaut. Allein in Moskau sind mit der Unterstützung der Stadt und anderer Spender über 200 neue Kirchen geplant – 60 dieser Kirchen sind bereits fertiggestellt, weitere 28 aktuell im Bau.

Außerdem wurden zahlreiche Initiativen für die Anwerbung und Ausbildung neuer Geistlicher gestartet, die bereits zu einem Anstieg von 25 % geführt haben. Auch das Engagement der Russischen Orthodoxen Kirche in karitativen Diensten hat sich verstärkt: Dutzende neue Unterkünfte für Obdachlose, Krisenzentren für Familien und neue Essensausgaben für Bedürftige wurden eröffnet.

Mehrere Redner sowohl von Kirchen- als auch Regierungsseite erwähnten in ihren Beiträgen den von beiden Seiten geschätzten Dialog und die Partnerschaft neuen Ausmaßes, die zwischen dem russischen Staat und der Orthodoxen Kirche entstanden ist. Dies wird insbesondere im Gegensatz zu der Situation in der Sowjetunion deutlich. Der Kirche ist es gelungen, den Religionsunterricht in Schulen zu sichern – etwa 40 % der Kinder nehmen aktuell daran teil. Darüber hinaus hat der Staat der Kirche zahlreiche Immobilien zurückgegeben; vor zehn Jahren war der Großteil der Kirchengebäude noch in staatlicher Hand.

In seinem Grußwort verwies Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), auf das langjährige Engagement Seiner Heiligkeit in der Ökumene in der Form aktiver Mitarbeit über viele Jahre, und jetzt durch die Unterstützung der Arbeit des ÖRK. „Erst recht in einer Zeit, in der wir aktuelle Probleme innerhalb der orthodoxen Familie beobachten, müssen Sie sich immer wieder zu Versöhnung und Einheit bekennen. Der ÖRK hofft auf eine Überwindung dieser Trennungslinien, und viele von uns beten dafür. Denn dies ist nicht nur für die Einheit innerhalb der orthodoxen Kirchenfamilie von entscheidender Bedeutung, sondern auch für die Gemeinschaft aller Kirchen weltweit“, sagte der ÖRK-Generalsekretär.

Die Russische Orthodoxe Kirche ist seit 1961 ÖRK-Mitglied.

Russische Orthodoxe Kirche (auf Englisch)

ÖRK-Mitgliedskirchen in Russland