Die Heilsarmee

Die Heilsarmee ist Teil der universalen christlichen Kirche, obwohl sie sich in Leitungsstruktur und Praxis von anderen Kirchen unterscheidet. In ihrer Lehre folgt sie den Grundüberzeugungen des Christentums und betont in ihren Glaubensartikeln Gottes Heilswerk. Ihre Ziele sind "die Verbreitung der christlichen Religion … und demgemäß auch Förderung von Bildung, Linderung von Armut und andere gemeinnützige Ziele, die der Gesellschaft oder der menschlichen Gemeinschaft insgesamt dienlich sind".

Die Bewegung, die 1865 von William und Catherine Booth in London gegründet wurde, hat sich in vielen Teilen der Welt ausgebreitet. Die rasche Aufstellung der ersten Heilssoldaten wurde durch die Übernahme von Befehlsstrukturen mit militärischen Zügen 1878 – als die Bezeichnung "Heilsarmee" in Gebrauch kam – beschleunigt. Eine ähnlich effiziente Organisation ermöglicht ihr heute ebenfalls einen flexiblen Einsatz aller verfügbaren Ressourcen. In Anlehnung an das immer wiederkehrende christliche Motiv der geistlichen Kriegführung hat die Heilsarmee bestimmte soldatische Merkmale wie Uniformen, Fahnen und Dienstgrade zu ihrem Vorteil genutzt, um für Menschen in Not erkennbar zu sein, sich als inspirierender Ansprechpartner zu zeigen, und ihre Aktivitäten straff zu ordnen. Die evangelistische und soziale Arbeit steht unter der Leitung eines Generals und wird von hauptamtlichen Offizieren und Angestellten wie auch von Soldaten geleistet, die der Heilsarmee ehrenamtlich dienen. Unterstützt wird die Heilsarmee auch von vielen Mitgliedern und Freunden, einschließlich Personen, die in Beratungsgremien mitarbeiten. Leitungsfunktionen werden von Offizieren wahrgenommen, bei denen es sich um theologisch ausgebildete und ordinierte Geistliche handelt.

Alle Mitglieder der Heilsarmee verpflichten sich zu einem disziplinierten und moralisch einwandfreien Leben, in dem sie sich für Notleidende engagieren und auf Alkohol und Tabak verzichten. Seit ihrer Gründung hat die Heilsarmee Frauen gleichberechtigt behandelt und ihnen Zugang zu allen Dienstgraden und Arbeitsbereichen gewährt. Junge Menschen werden von klein auf angehalten, Gott zu lieben und ihm zu dienen. Die Heilsarmee, die von Anfang an evangelistische Ziele verfolgte, führte spontan Programme zur sozialen Besserstellung der Armen ein. Diese Aktivitäten wurden, wo immer die Heilsarmee ihre Tätigkeit aufnahm, zweckmäßig, kompetent und kosteneffizient organisiert. In aller Welt hat die Heilsarmee ihre sozial-diakonischen Dienste in endemischen Notsituationen und bei spezifischen Krisen ausgebaut. Hinzu kommt, dass ihre Einrichtungen modern und ihre Mitarbeitenden hoch qualifiziert sind.

Modernisierungs- und längerfristige Entwicklungserfordernisse werden ständig geprüft. Ihre Zielsetzung und die lokale Verwurzelung ihrer Mitglieder erlauben der Heilsarmee, mit internationalen Hilfsorganisationen und Regierungen gleichermaßen zusammenzuarbeiten. Ihre Zusammenarbeit mit privaten wie öffentlichen Partnern, die sich humanitären Zielen verpflichtet fühlen, wird ihr auch weiterhin helfen, den Bedürftigen beizustehen, während ihre Verkündigung von Gottes heilbringender Liebe Einzelnen wie Gemeinschaften die Möglichkeit gibt, ein besseres Leben auf Erden zu leben und in Christi ewiges Reich einzutreten. Die Heilsarmee hat ihr internationales Hauptquartier in London. Sie zählt 15 241 lokale Kirchen (einschließlich Korps, wie die Ortsgemeinden in Deutschland, Österreich und der Schweiz heißen) und nahezu 1,6 Millionen Mitglieder (Offiziere, Kadetten, Soldaten usw.).

 

Keine Kirche der Heilsarmee gehört dem ÖRK an, obwohl die meisten ihrer Territorien Mitglieder in mit dem ÖRK assoziierten nationalen Kirchenräten sind.

Internationale Zeitschrift: All the World