A. ANGESTREBTE ERGEBNISSE

 Es wird zunehmend deutlich, dass der bevorstehende hundertste Jahrestag der Weltmissionskonferenz 1910 in Edinburgh für viele Menschen, die Orientierung für die christliche Mission im 21. Jahrhundert suchen, ein inspirierendes Ereignis darstellt. Mehrere Einrichtungen und Zusammenschlüsse des weltweiten Christentums haben mit der Planung wichtiger Veranstaltungen im Jubiläumsjahr begonnen. Seit 2005 arbeiten einige von ihnen im Rahmen der Initiative "Edinburgh 2010" zusammen. Diese Initiative verfolgt das Ziel, Vertreter und Vertreterinnen vieler unterschiedlicher missionarischer und kirchlicher Strömungen zusammenzubringen, um die Vorbereitungen für die Jubiläumsfeier in einem gut organisierten Prozess mit klarer Zielrichtung voranzutreiben. Die Erinnerung an die Konferenz von 1910 motiviert Menschen zu gemeinsamen kreativen Anstrengungen und eröffnet neue Perspektiven für die Mission in unserer Zeit. Die internationale und interkonfessionelle Initiative strebt folgende Ziele an:

1. Den Kirchen soll Gelegenheit geboten werden, Gottes Wirken im Wachstum der Kirchen während des vergangenen Jahrhunderts zu feiern und das Zeugnis der Kirchen im 21. Jahrhundert im Gebet in Gottes Hand zu legen.

2. Der biblische Missionsauftrag soll in den Kontexten unserer heutigen Welt als Mission in der Welt unter besonderer Betonung der Evangelisation bekräftigt und neu artikuliert werden.

3. Es sollen grundlegende Dialogprozesse über Mission in Gang gebracht werden, z.B.  zwischen:

  • leitenden Vertretern/innen der älteren Missionsbewegungen des Nordens und der neuen Missionsbewegungen des Südens und Ostens (über die Dynamik der neuen Missionsbewegungen)
  • leitenden Kirchen- und Missionsvertretern/innen (über die Frage "wer tut was?")
  • Vertretern/innen verschiedener christlicher Traditionen (über das Verständnis von Missionstheologie).

4. Es sollen Richtlinien ausgearbeitet werden, um leitenden Kirchen- und Missionsvertretern/innen zu helfen, für ihren eigenen Kontext Missionsmodelle zu prüfen, die sich andernorts als wirksam erwiesen haben.

5. Netzwerke sollen mobilisiert und Bündnisse gebildet werden, um bei der Erfüllung des Missionsauftrags eine stärkere strategische Zusammenarbeit und größere Synergieeffekte zu erreichen.

6. Gestützt auf eine kritische Einschätzung des Zustands der Welt sollen im Leben der Kirchen weltweit eine neue Vision im Lichte des Heilsplans Gottes für die Schöpfung in Christus sowie eine erneuerte Spiritualität und ein neues Missionsethos entwickelt werden.

B. EIN DEZENTRALISIERTER STUDIEN- UND DIALOGPROZESS:

MISSION IN DEMUT UND HOFFNUNG

Die Jubiläumsfeiern im Jahre 2010 und der dahinführende Prozess werden sich in wichtigen Punkten von der Konferenz 1910 in Edinburgh und dem damaligen Studienprozess unterscheiden.

1. Anstelle einer Konzentration auf Edinburgh wird ein polyzentrischer Ansatz gewählt. Das gilt sowohl für den Studienprozess als auch für die Jubiläumsveranstaltungen 2010, die an vielen Orten in der ganzen Welt, einschließlich Edinburgh, stattfinden werden.

2. Während auf der Konferenz 1910 nur die großen protestantischen Konfessionen vertreten waren, werden die Teilnehmenden 2010 aus dem ganzen Spektrum christlicher Traditionen und Konfessionen stammen.

3. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der geographische Schwerpunkt des Christentums sich im Lauf des letzten Jahrhunderts deutlich nach Süden verlagert hat, wird nicht mehr die nordatlantische Region im Mittelpunkt stehen, sondern der Schwerpunkt wird ganz bewusst auf den Süden gelegt werden. Ziel ist es, einen wahrhaft weltweiten Prozess in Gang zu setzen.

Das nachfolgende Kapitel gibt einen kurzen Überblick über die Vorkehrungen, die zur Erreichung der angestrebten Ziele getroffen werden. Zunächst werden die wichtigsten Themen vorgestellt, die im Rahmen des gemeinsamen Studienprozesses behandelt werden sollen. Sodann wird beschrieben, wie ein solcher Prozess ablaufen könnte. Schließlich werden zusätzliche Themen, die sog. "Querschnittsthemen", vorgestellt. Dabei sollte man sich nicht auf einen rein akademischen Ansatz beschränken, sondern - wo angebracht - auch informelle Methoden einbeziehen, die aktionsbasiertes Lernen ermöglichen. In ausgewählten Ländern können Pilotprojekte organisiert/angeregt werden, die im Bereich der ökumenischen Mission engagierte Christen und Christinnen in solche Aktions-/Reflexionsprozesse zu einem der neun Studienthemen einbinden.

Missionsthemen für 2010

1. Grundlagen der Mission

Die Aufgabe wird darin bestehen zu untersuchen, in welcher Beziehung das trinitarische Verständnis von Gott als Vater, Sohn und Heiligem Geist zur Theorie und Praxis der Mission steht; was das Bekenntnis zu Gottes missionarischer Identität für das christliche Zeugnis bedeutet; welche Auswirkungen das Bekenntnis zu Gottes innertrinitarischer Bezogenheit und Liebe auf die Ekklesiologie, das Leben in Gemeinschaft und die Gesellschaft hat. Es wird untersucht werden, was Erlösung im biblischen Zeugnis und im Blick auf die Befreiung von allen Formen der Sklaverei in allen Kontexten und Kulturen bedeutet. Ferner wird zu klären sein, welche Beziehungen zwischen Trinität, Mission, Erlösung und der Auslegung der Schrift (Hermeneutik) bestehen.

2. Christliche Mission inmitten anderer Religionen

Im Rahmen dieses Themas soll untersucht werden, wie wir inmitten der religiösen und kulturellen Pluralität einer Welt, in der religiöse Glaubensüberzeugungen an Kraft gewinnen und Konflikte eskalieren, Zeugnis von Christus ablegen können. Es wird erforscht werden, welche theologische Bedeutung die religiöse Pluralität hat und wie sie sich auf die christliche Soteriologie und Missiologie auswirkt. Auch Fragen der Bekehrung, des Proselytismus, des Dialogs und der Begegnung sollen angesprochen werden. Ebenfalls auf der Tagesordnung stehen Anliegen wie religiöser Fundamentalismus, Verfolgung, "heimliche" und "kirchenferne" Gläubige und das kontinuierliche Wachstum einer Vielzahl von unterschiedlichen Formen religiöser Überzeugungen. Studien zu diesem Thema sollen so weit wie möglich zusammen mit oder in Konsultation mit Vertretern/innen anderer Religionen durchgeführt werden.

3. Mission und Postmoderne

Bei der Arbeit zu diesem Thema wird es um Fragen gehen, die durch die Postmoderne und die dadurch hervorgerufenen neuen Entwicklungen mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen im Norden und Süden aufgeworfen worden sind, sowie deren Bedeutung für die Mission. Dazu gehört eine Untersuchung der Denkstrukturen, religiösen Überzeugungen und Praktiken des 21. Jahrhunderts sowie der ethischen Prinzipien in einer Welt der Informationstechnologie. Ferner muss geprüft werden, welchen Einfluss der Postkolonialismus, ökonomische Strukturen, Globalisierung sowie Nähe und Distanz zu Institutionen und insbesondere zur institutionellen Religion haben. Die an dieser Untersuchung Beteiligten werden die postmodernen Entwicklungen in verschiedenen Regionen der Welt auf ihre Gemeinsamkeiten und Besonderheiten hin untersuchen.

 4. Mission und Macht

Die Aufgabe wird darin bestehen zu untersuchen, wie christliche Mission in einer Welt gestaltet werden kann, die von der Ausübung unterschiedlicher Formen von Macht - spiritueller, politischer, militärischer, finanzieller und globaler Macht - geprägt ist; es werden Fragen im Blick auf kulturellen Wandel, Menschenrechte, ökologische Nachhaltigkeit und Ungleichheiten in Produktion, Verteilung und Verbrauch von Ressourcen gestellt werden. Ferner sollen Spannungen und Asymmetrien, die aus der Ausübung von Macht resultieren, sowie deren Folgen für die Verkündigung der Botschaft des Evangeliums und die Kommunikation eines evangeliumsgemäßen Lebens untersucht werden. Auch über die Funktion von Macht bzw. Schwäche in unserem Verständnis und unserer Praxis christlicher Mission soll diskutiert werden.

5. Formen missionarischen Engagements

Die Arbeit an diesem Thema wird mit der Sondierung all der verschiedenen Gruppen, Organisationen, Trends, Methoden und neuen Ausprägungen kirchlichen Lebens beginnen müssen, die heute in der Mission anzutreffen sind. Sodann wird untersucht werden müssen, bei wem in der heutigen missionarischen Bewegung die Initiative liegt. Neu entstehende Modelle, Initiativen und Entwicklungen werden evaluiert und auf ihre Implikationen für die Zukunft hin geprüft werden. Ferner werden Fragen der Missions- und Evangelisationsstrategie, der Vielfalt und Zusammenarbeit auf der Tagesordnung stehen und Probleme im Zusammenhang mit Konflikten und Ressourcenmissbrauch herausgearbeitet werden.

 6. Theologische Bildung und Ausbildung

Es muss geprüft werden, welcher Zusammenhang zwischen dem katechetischen und dem missionarischen Auftrag der Kirche besteht und wie missionstheologische Anliegen stärker in die Bildung und Ausbildung aller Kirchenglieder wie auch von Ordinierten und Laien in kirchenleitenden Funktionen aufgenommen werden können. Auch Ausbildungsmethoden, theologische Lehrpläne, Charakterbildung, geistlich-spirituelles Lernen, Ausbildung und aktuelle Kontexte werden untersucht werden. Des Weiteren wird das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, Ordinierten und Laien, lokalen und globalen Fragen sowie  Ressourcen, Relevanz und Gaben geprüft werden.

 7. Christliche Gemeinschaften in den Kontexten der heutigen Welt

Die Aufgabe besteht darin, die Vielfalt der christlichen Gemeinschaften zu untersuchen, die aus unterschiedlichen Traditionen schöpfen und in jeweils besondere Kontexte eingebunden sind. Auch Fragen im Blick auf Urbanisierung, Einwanderergemeinschaften, Arbeitsmigranten/innen, Wohlstand, Armut und virtuelle Welten sollen in die Überlegungen miteinbezogen werden. Ferner werden die impliziten Ausdrucksformen des christlichen Glaubens - z.B. in Weltbild, Sprache, Bräuchen, Traditionen, Inkulturation, Transformation etc. - berücksichtigt werden. Es wird die Frage gestellt werden, wie Kirchen zu ganzheitlichen, heilenden und versöhnenden Gemeinschaften werden können, die sowohl den einladenden als auch den verwandelnden Charakter des Evangeliums Jesu Christi zum Ausdruck bringen, und was wahre Bekehrung bedeutet, die den Menschen in seinem Innersten verwandelt.

 8. Mission und Einheit - Ekklesiologie und Mission

Die Konferenz 1910 in Edinburgh wird aufgrund ihrer nachdrücklichen Betonung der Bedeutung von Einheit und Zusammenarbeit in der weltweiten Mission als Ausgangspunkt der modernen ökumenischen Bewegung gesehen. Heute ist es notwendig, dass wir uns neu mit der unauflöslichen Verbindung zwischen Mission und kirchlicher Einheit wie auch mit den grundlegenden Spannungen auseinandersetzen, die zwischen diesen beiden Schwerpunktsetzungen bestehen. Es wird untersucht werden, welche unterschiedlichen Auslegungen der theologischen und praktischen Verbindung es zwischen Ekklesiologie und Mission gibt. Entscheidend für die Arbeit in diesem Bereich wird es sein, die Untersuchungen zur Geschichte der Mission und Ökumene im letzten Jahrhundert (insbesondere die Auswertung der "Integration" im Jahr 1961) mit einzubeziehen und Verbindungen herzustellen.

9. Missionarische Spiritualität und wahre Jüngerschaft

Die Auseinandersetzung mit dem Thema der missionarischen Spiritualität setzt eine klare Aussage zur missionarischen Motivation und Dynamik voraus, die in Gottes trinitarischem Sein wurzelt und von der Vision des Reiches Gottes geleitet ist. In diesem Studienbereich werden individuelle wie auch gemeinschaftsbezogene Formen der Spiritualität untersucht werden, die sowohl aus den Erfahrungen der Alten Kirche, von Christen aus allen Jahrhunderten, neuen christlichen Bewegungen sowie der vielen neuen Kirchen des Südens schöpfen werden. Mission wird hier in Beziehung zu Konzepten wie neue Schöpfung, geistliche Gaben, Erneuerung, Wiederaufbau, Identität, ganzheitliches Zeugnis und ganzheitlicher Dienst, aber auch Leid und Martyrium gesetzt werden. Die Rolle des Heiligen Geistes und der Kirche als Zeichen und Vorgeschmack jenes Ziels, in dem alle menschlichen Bemühungen Gott zur Ehre gereichen, wird untersucht werden

 Diese Themen sind in den Jahren 2004 und 2005 im Rahmen eines breit angelegten Konsultationsprozesses herausgearbeitet und von vielen leitenden Missionsvertretern/innen bestätigt worden. Es handelt sich hierbei jedoch um einen offenen Prozess und im weiteren Verlauf des gemeinsamen Studienprogramms kann es sehr wohl dazu kommen, dass einige der Missionsthemen anders formuliert bzw. ganz neue Themen aufgenommen werden.

Dezentralisierte Studienverantwortung und Einrichtung eines Koordinierungsbüros

In Anbetracht des weltweiten Charakters der Kirche heute wird vorgeschlagen, dass Institutionen, Netzwerke und Partnerorganisationen in verschiedenen Teilen der Welt eingeladen werden, ihren Beitrag zu dem Prozess so zu leisten, wie es ihrem jeweiligen Umfeld am besten entspricht. Die Untersuchung der Missionsthemen wird mit Hilfe eines Koordinierungsbüros und einer zentralen Webseite erfolgen und sich auf eine Vielfalt von Beiträgen stützen. Die Beiträge können folgendermaßen aussehen:

1) Eine Institution kann mit Zustimmung ihres Leitungsgremiums die Hauptverantwortung für eines der aufgelisteten Missionsthemen übernehmen und dafür sowohl die notwendigen personellen als auch finanziellen Vorkehrungen treffen. In diesem Fall kann man von einer Studienkommission für eines der Themen sprechen.

2) Zwei oder mehr Institutionen in verschiedenen Teilen der Welt können sich zusammentun und eine Studienkommission für eines der genannten Missionsthemen bilden. Sie könnten gemeinsam Mittel aufbringen und zusammenarbeiten, um ein breites Spektrum von Ideen zu dem Thema zusammenzutragen, wie eine Institution alleine es nicht tun könnte.

3) Bestehende Netzwerke, Konferenzen, Kolloquien etc. können einen Teil ihres Programms der Untersuchung von einem oder mehreren der genannten Missionsthemen widmen.

4) Kirchen und Missionswerke können Fallstudien mit signifikanten Beispielen missionarischer Arbeit beisteuern, die für die Missionsthemen relevant sind.   

5) Einzelne Missionstheologen/innen und -praktiker/innen können Berichte, Aufsätze etc. beitragen, die Aufschluss über eines oder mehrere dieser Missionsthemen geben.

Es steht zu hoffen, dass viele Menschen, denen die Mission am Herzen liegt, durch diese verschiedenen und eventuell noch durch  andere Ansätze einen Beitrag zu dem Studienprozess leisten können. Um diesen Prozess zu koordinieren, wird es nötig sein, ein Koordinierungsbüro einzurichten, das voraussichtlich in Edinburgh angesiedelt wird, an dem Ort, wo die Missionskonferenz von 1910 stattfand. Um möglichst sparsam mit den verfügbaren Mitteln umzugehen, wird vorgeschlagen, nur eine/n Koordinator/in zu ernennen. Die Areopagus-Stiftung in Dänemark hat sich bereit erklärt, Mitarbeiterzeit zur Verfügung zu stellen, um den gemeinsamen Studienprozess zu unterstützen, und die Kommission für Weltmission und Evangelisation in Genf erwägt einen ähnlichen Beitrag. Diese beiden Stellen werden eng zusammenarbeiten, um eine sachkundige und effektive Koordinierung zu gewährleisten.

Im Bemühen, das vielfältige Interesse an den Missionsthemen miteinander zu vernetzen, wird der Versuch unternommen, ein Gleichgewicht zwischen hohem wissenschaftlichen Anspruch, engen Verbindungen zu kirchlichem Leben und missionarischer Arbeit, einer guten Kommunikationsinfrastruktur und dem Zugang zu den notwendigen finanziellen Ressourcen herzustellen. Um eine möglichst breite Beteiligung zu ermöglichen, wurde vereinbart, für die effektive Beteiligung orthodoxer, pfingstlich orientierter und römisch-katholischer Einrichtungen sowie der protestantischen Nachfolgeorganisationen der Einrichtungen, die an der Konferenz von 1910 teilgenommen hatten, Sorge zu tragen.

Querschnittsthemen

Es wurde anerkannt, dass eine Reihe von "Querschnittsthemen" untersucht werden muss, d.h. wichtige Themen, die sich wie ein roter Faden durch alle Missionsthemen der Initiative "Edinburgh 2010" ziehen. Mehrere dieser Themen, wie z.B. Frauen und Mission, Versöhnung und Heilung, Bibel und Mission, könnten von speziell zu diesem Zweck eingerichteten Gruppen bearbeitet werden, damit sichergestellt wäre, dass diese Fragen tatsächlich die nötige Beachtung finden. Das bedeutet, dass die Unterscheidung zwischen den oben genannten Missionsthemen und den Querschnittsthemen in gewisser Weise künstlich ist. Bei den meisten der erwähnten Themen kommt es zu Überschneidungen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird die Unterscheidung jedoch beibehalten, aber im weiteren Verlauf des Prozesses wird Flexibilität vonnöten sein. Folgende Querschnittsthemen sind herausgearbeitet worden:

  • Frauen und Mission
  • Jugend und Mission
  • Versöhnung und Heilung
  • Bibel und Mission, Mission in der Bibel
  • Kontextualisierung, Inkulturation (Evangelium und Kulturen) und Dialog der Weltanschauungen
  • Stimme der Unterdrückten
  • Ökologische Perspektiven

Anhand des Beispiels "Frauen und Mission" soll verdeutlicht werden, welche Art kritischer Analysearbeit jedes dieser Querschnittsthemen leisten würde:

Frauen und Mission

Für das Querschnittsthema "Frauen und Mission" soll eine besondere Gruppe eingerichtet werden, die den Studienprozess jedes einzelnen Missionsthemas beobachten wird, mit dem Auftrag: (a) zu gewährleisten, dass Frauenperspektiven und -anliegen angemessen dargestellt werden, (b) die einzelnen Untersuchungen zu diesen Fragen miteinander zu koordinieren und (c) Anliegen von "Frauen und Mission", die an keiner anderen Stelle untergebracht werden können, aufzugreifen.

C. NEUE MISSIONSPERSPEKTIVEN:

HISTORISCHER, GEOGRAPHISCHER UND KÜNSTLERISCHER ANSATZ

Drei zusätzliche wichtige Ansätze werden von speziell zu diesem Zweck eingerichteten Gruppen vorbereitet:

1. eine realistische Auseinandersetzung mit der Frage, wo wir herkommen, auf der Grundlage eines klaren und kritischen historischen Überblicks über besondere Momente in der christlichen Mission seit 1910, die auch heute noch Auswirkungen auf weltweiter oder regionaler Ebene haben;

2. eine aufschlussreiche Antwort auf die Frage, wo wir heute stehen, mit Hilfe eines Atlasses des weltweiten Christentums, der die globale Ausbreitung des Christentums heute im Vergleich mit 1910 zeigt;

3. eine internationale Kunstausstellung zum Thema "Wer ist Christus?" im Jahr 2010. Diese Ausstellung wird christliche Kunstwerke aus aller Welt zeigen und kann sowohl effektiv als auch im Web besucht werden.

D. BETEILIGUNG IM GEBET

Bei den Planungen für 2010 ist noch sehr viel Flexibilität möglich. Es steht zu hoffen, dass durch gemeinsame ernsthafte Studienarbeit und Gespräche zwischen Vertretern/innen verschiedener Missionsströmungen ein gemeinsames Ergebnis für die weltweite Kirche erreicht werden kann und dass die Früchte dieses Prozesses in die wichtigsten Veranstaltungen im Jahr 2010 eingebracht werden können.

Die wichtigste Form der Beteiligung, die wir brauchen und zu der wir alle einladen, ist das Gebet zur Unterstützung dieses Prozesses. Da es sich um eine Initiative handelt, die sich mit den Realitäten der heutigen Welt auf geistlicher Ebene auseinandersetzen will, kann sie nur so stark sein wie das Gebetsleben, von dem sie getragen wird.

6. Juli 2007