Eine Botschaft von Echos - der Kommission für junge Menschen in der ökumenischen Bewegung

9. Oktober 2008

"Stimmen junger Menschen in der ökumenischen Bewegung stärker zu Gehör bringen". Dieses Ziel haben wir uns als Echos-Kommmission für junge Menschen in der ökumenischen Bewegung (Ökumenischer Rat der Kirchen)1 gesetzt. Unser Gremium besteht aus 25 jungen Erwachsen aus verschiedenen Kontinenten, Kirchen und Organisationen, die sich in Bangalore, Indien, vom 28. September bis 10. Oktober 2008 zum zweiten Mal seit ihrer Gründung getroffen haben. Wir wurden auf das Herzlichste von der Christlichen Studentenbewegung in Indien und dem Ökumenischen Christlichen Zentrum in Whitefield aufgenommen. Echos hat sich mit der Frage beschäftigt, mit welchen Aktionen das Gremium jungen Menschen helfen kann, ihre Erkenntnisse, ihre Erfahrungen und Talente in die ökumenische Bewegung einzubringen. Nach zwei Wochen angefüllt mit Gottesdienst und Gebet, Bibelarbeiten und biblischem Zeugnis, Dialog, Beratung und Informationsbesuchen vor Ort vermitteln wir der oikoumene diesen "Widerhall" unserer Begegnung in Bangalore:

 

In Gemeinden auf der ganzen Welt verkünden junge Menschen die frohe Botschaft von Jesus Christus und erfüllen ihren Missionsauftrag: Sie sind Studierende und Theologen/innen, Gemeindemitglieder und Pastoren/innen, Aktivisten und Verantwortliche in der Gemeinwesenarbeit. Als Echos-Kommission vertreten wir viele junge Menschen, die uns auf unserer Glaubensreise begleiten und Tag für Tag an Gottes Heilsplan für die Welt teilhaben. Wir hoffen, den Impuls dieser Bewegung bis in die Kirchen weitergeben zu können.

 

Junge Menschen erfahren und definieren Ökumene zunehmend anhand von "Themen". Echos konzentrierte sich auf Fragen im Zusammenhang mit Mission, Überwindung von Gewalt sowie Gerechtigkeit für marginalisierte Gemeinschaften wie die Dalits (die Unterdrückten) und die adivasis (Ureinwohner) in Indien. Hier ist der "Widerhall" der Echos- Kommission:

 

  • Mission: Gottes Mission geht in der Welt von heute weiter. In einer gemeinsamen Sitzung mit der ÖRK-Kommission für Weltmission und Evangelisation betet die Echos-Kommission, wie Jesus es seine Jünger gelehrt hat: Gottes, nicht unser, Wille geschehe (vgl. Matthäus 6:10). Ferner bestätigen wir, dass eine Untersuchung der Schnittstelle zwischen Mission und Macht sowie zwischen Mission und Überwindung von Gewalt in einem postmodernen Kontext von besonderem Interesse für junge Menschen ist; wir rufen die Kirchen auf, für die Ergebnisse solcher Studien rezeptiv zu sein.

 

  • Überwindung von Gewalt: Junge Menschen engagieren sich in ihren Gemeinschaften im Kampf zur Überwindung von Gewalt. Da sie unverhältnismäßig oft Opfer von Gewalt werden, sind junge Menschen besonders empfänglich für ein Engagement bei dieser gemeinsamen Aufgabe. Selbst zum Zeitpunkt unserer Zusammenpunkt gingen die Angriffe gegen Dalits und Christen in den indischen Staaten Orissa und Karnataka weiter. Diese Gewalt ist beklagenswert, und wir rufen zu einem gerechten Frieden auf, der die Freiheit der Christen und all derer schützt, die in einem religiös pluralen Staat nach dem Bilde Gottes geschaffen sind.

      • Darüber hinaus rufen wir junge Menschen auf, sich auf die Beteiligung an der Internationalen Ökumenischen Friedenskonvokation in Kingston, Jamaica, 2011 und an der Erklärung zum gerechten Frieden vorzubereiten.

 

  • Befreiung für die Gemeinschaften der Dalits und der adivassi:  Christus ruft zu Frieden und Gerechtigkeit für alle Unterdrückten auf (vgl. Lukas 4,18-19). Wir achten die Kulturen Indiens und haben Gott an diesem Ort erfahren. So glauben wir, dass alle Systeme, in denen Unterdrückung herrscht, von gläubigen Menschen herausgefordert werden müssen. In geistlicher Gemeinschaft mit den Mitgliedern der Christlichen Studentenbewegung in Indien und nach Begegnungen mit den Gemeinschaften der adivasis (Ureinwohner) und Dalits (Unterdrückte) treten wir für die Menschlichkeit dieser unserer Brüder und Schwestern ein. Deshalb rufen wir zur Gleichbehandlung aller Menschen auf, vor allem der Dalits und adivasis, und wir erklären uns mit ihnen solidarisch im Kampf um Gerechtigkeit.

 

Die Echos - Kommission sieht sich von der 9. Vollversammlung des ÖRK beauftragt, junge Menschen umfassender in die ökumenische Bewegung einzubinden. Wir halten es für wünschenswert, dass junge Menschen mindestens 25 % der Teilnehmenden an ökumenischen Konferenzen und Kommissionen stellen. Neben Teilnahmestatistiken engagieren wir uns für eine verstärkte Mitarbeit junger Menschen innerhalb des ÖRK und in der gesamten ökumenischen Bewegung. Wir setzen uns vor allem dafür ein, dass Zusammenarbeit, Netzwerkarbeit und Kommunikation zu diesem Zweck gefördert werden.

 

Als junge Menschen schließen wir uns unseren christlichen Brüdern und Schwestern aller Altersstufen an, die für die Heilung der Nationen arbeiten und beten (vgl. Offenbarung 22,2). Wir beten insbesondere darum, dass Gott junge Menschen anspricht, die sich selbst die Mittel an die Hand geben und von anderen befähigt werden, aktiv diesen Wandel herbeizuführen. Mit erneuertem Glauben, Leidenschaft und Engagement wollen wir die generationenübergreifende und gemeinsame Arbeit fortführen, zu der wir berufen sind - in den Kirchen und in der ökumenischen Bewegung .

 

Deus te abençoe. Deus te proteja. Deus te dê a paz. Deus te dê a paz.

(Gott segne Dich. Gott schütze Dich. Gott schenke Dir Frieden. Gott schenke Dir Frieden.)

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Im Bemühen, junge Menschen in die ökumenische Bewegung einzubeziehen, laden wir Jugendleiter/innen und Organisationen in den Kirchen ein, an einem Ökumenischen Jugendverzeichnis mitzuwirken. Informationen über diese Gremien können per E-Mail eingereicht werden.


1 Echos (gr. Hχος: "Widerhall") verweist auf das biblische Thema des Aufrufs zur prophetischen Rede, zum Fest und zur Verkündigung (vgl. Lukas 3,4; Jeremia 4,5; Hebräer 12,19). So sind wir aufgerufen, auf den "Widerhall" der Stimmen alter und junger Führungspersönlichkeiten zu antworten, die uns vorausgegangen sind. Und wir müssen den Boden für die Jugend bereiten, die auf unsere Generation folgt. So hoffen wir, unsere Stimmen als "Widerhall" in die Zukunft zu schicken.