Angenommen von der 10. ÖRK-Vollversammlung als Teil des Berichts des Ausschusses für öffentliche Angelegenheiten.

Die Teilnehmenden der 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) hörten von den seit Langem anhaltenden, komplexen Problemen in den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und Kuba, die sich auf die Bevölkerung beider Länder auswirken.

Die Beziehungen zwischen den USA und Kuba sind seit der kubanischen Revolution von 1959 durch wiederholte Spannungen und Konfrontationen stark belastet. Das seit Langem bestehende Embargo der USA gegen Kuba wurde im Oktober 1992 durch den „Cuban Democracy Act“ und 1996 durch den „Cuban Liberty and Democracy Solidarity Act“ zusätzlich verschärft. Diese Gesetze verboten es ausländischen Tochtergesellschaften US-amerikanischer Unternehmen, mit Kuba Handel zu treiben. Sie untersagten zudem US-Bürgerinnen und -Bürgern Reisen nach Kuba und verboten ausländische Geldüberweisungen nach Kuba.

Am 21. Oktober 2013 richteten 21 Führungspersonen unterschiedlicher christlicher Konfessionen in den USA ein Schreiben an ihren Präsidenten, in dem sie die USA dringend dazu aufriefen, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Beziehungen zu Kuba zu verbessern. Der Brief bat den Präsidenten der USA insbesondere dringend, direkte, hochrangige Gespräche mit der kubanischen Regierung aufzunehmen, Kuba aus der Liste der Staaten, die den Terrorismus fördern, zu streichen sowie sämtliche Einschränkungen für persönliche Besuche zwischen den USA und Kuba aufzuheben. Die Delegierten der 10. ÖRK-Vollversammlung unterstützen die Position der leitenden Persönlichkeiten der US‑amerikanischen Kirchen und die von ihnen zum Ausdruck gebrachten Sorgen und Empfehlungen.

Die Delegierten der Vollversammlung hielten zudem fest, dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Wirtschaftsembargo der USA gegen Kuba am 29. Oktober 2013 zum 22. Mal mit überwältigender Mehrheit verurteilte. Wir sind der Meinung, dass eine Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade gegen jedes Land dessen Bevölkerung, insbesondere den Armen und Schwachen, großes Leid zufügt. Vor diesem Hintergrund rufen die Delegierten der 10. ÖRK-Vollversammlung die Regierung der USA dringend auf, die Wirtschaftssanktionen gegen Kuba aufzuheben und die Beziehungen zwischen den USA und Kuba zu normalisieren.

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