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J. Keum, H. Wolters, K. Avtzi, G. Mor Coorilos, K. Ross. Foto: Dinesh Suna/ÖRK

J. Keum, H. Wolters, K. Avtzi, G. Mor Coorilos, K. Ross. Foto: Dinesh Suna/ÖRK

Die Veröffentlichung eines umfassenden Textbuchs über die Missionsarbeit der Kirchen ist ein bedeutender Moment für die Kommission für Weltmission und Evangelisation des Ökumenischen Rates der Kirchen (CWME).

Das Buch wurde für den Einsatz in theologischen Seminaren konzipiert und ist das erste Werk, das einen umfassenden Überblick über die Missionsarbeit der Kirchen seit der Weltmissionskonferenz in Edinburgh, Schottland im Jahre 1910 liefert.

„Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zu Studien zeitgenössischer Missionswissenschaft", sagt Dr. Kenneth Ross von der Kirche von Schottland, der einer der Redakteure ist. 

Ross kommentierte das Buch anlässlich der Vorstellung des Werks am Freitag auf den Sitzungen des ÖRK-Zentralausschusses in Trondheim, Norwegen. Ross, der als Missionar in Malawi tätig war, ist heute Ehrenprofessor an der Universität Edinburgh.

Ecumenical Missiology: Changing Landscapes and New Conceptions of Mission (Ökumenische Missionswissenschaft: neue Kontexte und Konzepte für die Missionsarbeit), gemeinsam herausgegeben vom ÖRK und Regnum Publishers, ist der Abschlussband einer aus 35 Büchern bestehenden Reihe von Regnum über die Missionsarbeit und soll als Lehrmaterial für das Fach Missionswissenschaft verwendet werden.

Der Band hat 575 Seiten und beginnt mit einer Geschichte der Mission in der ökumenischen Bewegung der letzten 100 Jahre, gefolgt von einer Bestandsaufnahme der wichtigsten Konzepte der zeitgenössischen Missionswissenschaft. Den Abschluss bildet ein Kapitel über die neue ökumenische Missionserklärung 'Gemeinsam für das Leben'.

CWME-Direktor Pastor Dr. Jooseop Keum überreichte dem ÖRK-Zentralausschussmitglied Yang-en Cheng ein Exemplar. Cheng ist Professor für Kirchengeschichte am Taiwan Theological College and Seminary. Keum erklärte, dies sei ein symbolischer Akt und verdeutliche, dass das Buch in der ökumenischen Missionsausbildung zum Einsatz komme solle.

Kyriaki Avtzi, ÖRK-Programmreferentin für Evangelisation, hat Kapitel über umstrittene Themen wie Proselytismus und Evangelismus in multikonfessionellen Kontexten und die Schnittstellen zwischen Evangelium und Kultur verfasst.

„Wir müssen uns zu diesen Themen die Frage stellen, wie wir die gute Nachricht des Evangeliums heute hervorheben.  Was müssen wir daraus schließen?" sagte Avtzi.

Die orthodoxe Laientheologin fügt hinzu, dass die Nachfolge ein wichtiger neuer Fokus sei, um Evangelisation in der modernen Missionstheologie zu begreifen.

„Wir versuchen selbst noch herauszufinden, was Nachfolge im Kontext der Evangelisation bedeutet, da Laien hier oft eine dominierende Rolle spielen", stellt sie fest.

Keum, der einer der Redakteure des Missions-Textbuchs ist, erklärte dem zur Präsentation zahlreich erschienenen Publikum, dass im Rahmen einer Konsultation am kubanischen Matanzas Theological Seminary im September ein Lehrplan und erste Kursinhalte zur Begleitung des Textbuchs zur Diskussion gestellt würden. Der koreanische Theologe erwähnte ebenfalls die Arbeit an einem Handbuch für die Erklärung 'Gemeinsam für das Leben' zur Verwendung in den Gemeinden.

Das Textbuch zum Thema Mission soll als Referenzmaterial für die nächste Weltmissionskonferenz im März 2018 in Arusha, Tansania zum Einsatz kommen. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania wird diese Konferenz ausrichten.

Weitere Informationen:

Tagung des ÖRK-Zentralausschusses

Ökumenische Perspektiven zu Mission und Einheit