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© Marianne Ejdersten/ÖRK

© Marianne Ejdersten/ÖRK

Die 44. Versammlung der Internationalen Ökumenischen Gemeinschaft (IEF) hat eine „Erklärung von Wittenberg veröffentlicht: Wir sind auf dem Weg zur sichtbaren Einheit der Kirchen“. Diese Erklärung ist der Abschluss der einwöchigen Versammlung vom 21. - 28. August.

Das Thema der Versammlung lautete „Vom wahren Schatz der Kirche(n) – dem Evangelium miteinander auf der Spur“.

Die Erklärung würdigt das 50-jährige Bestehen der IEF und erinnert an die 500 Jahre, die seit der Reformation ins Land gezogen sind. „Seit ihrer Gründung im Jahre 1967 hat die IEF versucht, ihren Mitgliedern eine Sehnsucht nach Einheit zu vermitteln“, heißt es in der Erklärung. „Mit Freude feiern wir die unablässige Arbeit, Brücken des Dialogs und der Begegnung zu errichten; die Mission, Wunden zu heilen, zu versöhnen und gemeinsam Zeugnis abzulegen für unseren Glauben in Christus.“

Die Erklärung fordert die Menschen auf, eine schmerzhafte Geschichte voller Konflikte und Gleichgültigkeit in einen Weg der Versöhnung und Einheit zu transformieren.

„Während unserer eigenen 50-jährigen Geschichte haben wir versucht, einen Beitrag zu diesem Weg zu leisten, und das werden wir auch in Zukunft tun“, heißt es in der Erklärung weiter. „Wir können diesen Weg aber nicht weitergehen, wenn wir uns nicht gegenseitig als Brüder und Schwestern anerkennen.“

Die Versammlung einigte sich dezidiert darauf, dass das Evangelium Jesu Christi ein gemeinsamer Schatz sei, der Kirchen zu kontinuierlicher Wandlung, Reform und Erneuerung anleite. Die Versammlung dankte ebenfalls Gott für die spirituellen Gaben, die sie durch gemeinsame Mahlzeiten, Gebete, Gesänge und ökumenischen Dialog empfangen habe.

„Durch unsere Zusammensein erleben wir den Schmerz darüber, dass wir nicht immer in der Lage sind, die Eucharistie miteinander in Gemeinschaft zu feiern“, heißt es in der Erklärung. „Trotzdem ist unsere Freude groß, wenn Kirchenleitende unter bestimmten Umständen eucharistische Gastfreundschaft anbieten.“

Die Versammlung verkündete die Absicht, die ökumenischen Beziehungen durch gemeinsame Arbeit als Christinnen und Christen zu verbessern und christliche Werte in einer säkularisierten Gesellschaft zu fördern, Immigrierende und Flüchtlinge willkommen zu heißen und sich für Gerechtigkeit und Frieden sowie die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.

„In diesem Neuanfang beruht unsere Überzeugung, dass die sichtbare Einheit in versöhnter Vielfalt mehr als jemals zuvor das ultimative Ziel der Christenheit sein muss, für das unser Herr gebetet hat“, heißt es abschließend in der Erklärung. „Um dieses Ziel zu erreichen, verpflichten wir uns selbst dazu, neue Mittel und Wege, neue Generationen und neue Länder zu erkunden.“

Wittenberger Ökumenische Versammlung 2017

Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens