Image
Christliche Prozession am Ostersonntag 2017 in Pawel, einem Dorf im südsudanesischen Bundesstaat Jonglei. © Paul Jeffrey/ACT

Christliche Prozession am Ostersonntag 2017 in Pawel, einem Dorf im südsudanesischen Bundesstaat Jonglei. © Paul Jeffrey/ACT

Für die meisten Einwohner des von internen Konflikten zerrissenen weltweit jüngsten Landes scheint Freude etwas weit Entferntes zu sein - dennoch ist für Christinnen und Christen Ostern immer noch eine Zeit der Hoffnung. In einer aktuellen Botschaft verweist der Südsudanesische Kirchenrat (SSCC) darauf, dass die Auferstehung uns daran erinnere, dass es selbst in dieser Welt „Gutes, Licht und Triumph“ gebe.

In seiner „Osterbotschaft der Hoffnung für die Menschen im Südsudan 2017“ erinnert der Kirchenrat alle Südsudanesen, dass „wir uns zu dieser Jahreszeit daran erinnern, dass auch Jesus Christus gelitten hat.

Als Säugling wurde er aus seinem Land vertrieben und musste als Flüchtling mit Maria und Josef in ein Nachbarland fliehen (Mt 2,13-15).“

Die Osterbotschaft wurde vom Vorsitzenden des SSCC, Pastor Peter Gai Lual Marrow von der Presbyterianischen Kirche des Sudan, und dem Generalsekretär des Rates, dem römisch-katholischen Priester James Oyet-Latansio, unterzeichnet.

In diesem Zusammenhang begleitet der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) den SSCC und die Gesamtafrikanische Kirchenkonferenz auf einer Tagung zur Überwindung von Hunger und zur Förderung des Friedens und der Gerechtigkeit am Horn von Afrika, die vom 14. bis 17. Mai mit Kirchenleitenden aus Ostafrika in Nairobi stattfinden wird. Auch wenn die Situation im Südsudan und in Somalia am schlimmsten ist, leiden auch andere Länder der Region aufgrund von Naturkatastrophen und von Menschen verursachten Problemen unter einer Ernährungskrise. Dr. Nigussu Legesse, ÖRK-Programmreferent für Advocacy in Afrika, wird auch an der Konferenz teilnehmen.

Außerdem lädt der ÖRK seine Mitgliedskirchen und Partner zu einem weltweiten Gebetstag am 21. Mai ein.

Als der Südsudan am 9. Juli 2011 nach Jahrzehnten des brutalen Krieges mit sudanesischen Regierungskräften unabhängig wurde, herrschte weltweit Optimismus vor, weil die Kirchen eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen gespielt hatten.

Aber 2013 begann der Bürgerkrieg, der sich seitdem immer weiter verschlimmert hat.

„In unserem jungen Land kommt es anscheinend unvermindert zu Morden, Plünderungen, Vergewaltigungen, willkürlichen Festnahmen, Folter, Tribalismus, Terror, Angst, Hassreden und Lügen, Vertreibung, Hungersnot, Armut, Korruption und wirtschaftlichem Zusammenbruch. Diese Dinge sind böse, und wir können nicht so tun, als würden sie nicht existieren“, schreiben die Kirchenleitenden.

Nach aktuellen Schätzungen ist die Ernährung von 5,5 Millionen Menschen im Südsudan momentan nicht gesichert, und wenigstens 7,5 Millionen Menschen - das sind fast zwei Drittel der Bevölkerung - benötigen humanitäre Unterstützung.

Die Botschaft des SSCC erinnert daran, wie Jesus „als bescheidener Arbeiter unter einem unterdrückerischen Regime lebte, von korrupten und machtgierigen Anführern zu Unrecht angeklagt wurde, zu Unrecht gefangengenommen und schließlich zu Tode gefoltert wurde, weil er das Verhalten der Mächtigen anprangerte. Viele Südsudanesen haben dasselbe Schicksal erlitten.“

„Die Auferstehung, die er uns anbietet, ist natürlich mit dem uns verheißenen ewigen Leben verbunden, aber sie ist nicht nur etwas für die Zukunft... Die Auferstehung erinnert uns daran, dass auch in dieser Welt das Böse und der Tod nicht ewig währen, sondern dass das Gute und das Licht triumphieren werden.“

Ökumenisches Netzwerk sendet den Kirchen und den Bewohnern des Südsudan eine Botschaft der Unterstützung (ÖRK-Pressemitteilung vom 5. April 2017, in englischer Sprache)

Inmitten von Konflikt und drohender Hungersnot bietet die Kirche im Südsudan Hoffnung (ÖRK-Pressemitteilung vom 31. März 2017)

ÖRK-Mitgliedskirchen im Südsudan