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Prof. Dr. Isabel Apawo Phiri (rechts) mit Pastor Dr. Olav Fykse Tveit 2015 im Heiligen Land. © Marianne Ejdersten/ÖRK

Prof. Dr. Isabel Apawo Phiri (rechts) mit Pastor Dr. Olav Fykse Tveit 2015 im Heiligen Land. © Marianne Ejdersten/ÖRK

In einem beispiellosen Vorgehen gegenüber einer hochrangigen Mitarbeiterin des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) und Vertreterin der ökumenischen Bewegung wurde gestern die beigeordnete ÖRK-Generalsekretärin Prof. Dr. Isabel Apawo Phiri am internationalen Ben-Gurion-Flughafen festgehalten, verhört und ausgewiesen.

In einer Erklärung vom 6. Dezember als Reaktion auf die Festnahme, das Verhör und die Ausweisung der beigeordneten ÖRK-Generalsekretärin Prof. Dr. Isabel Apawo Phiri bei ihrer Ankunft am Flughafen von Tel Aviv heißt es: Der ÖRK „bedauert zutiefst die israelische Feindseligkeit gegenüber den ÖRK-Initiativen für einen gerechten Frieden für sowohl Palästinenser als auch Israelis“.

Phiri war unterwegs zu geplanten Konsultationen mit Kirchenleitenden in Jerusalem im Rahmen des Ökumenischen Begleitprogramms in Palästina und Israel (EAPPI) – eines der zahlreichen Programme und Aktivitäten, die der ÖRK weltweit unterstützt.

Da Phiri das einzige afrikanische Mitglied der ÖRK-Delegation ist und gleichzeitig die einzige Person, der die Einreise verwehrt wurde, und da als Grund für ihre Ausweisung „Prävention illegaler Immigration“ angegeben wurde, hat der ÖRK seine Anwälte beauftragt, sofort Einspruch gegen „dieses offensichtlich ungerechte und diskriminierende Vorgehen gegenüber Phiri“ zu erheben.

„Die im Verhör vorgebrachten und heute in den Medien veröffentlichten Anschuldigungen gegenüber dem ÖRK und dem EAPPI-Programm sind völlig unzutreffend“, erklärte ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit. „Ich bin äußerst überrascht und bestürzt, dass das israelische Innenministerium seine Entscheidungen anscheinend auf falsche und unzuverlässige Quellen stützt.“

Hintergrund:
Das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) ist die konkrete Antwort auf einen Appell von Kirchenleitenden in Jerusalem an den Ökumenischen Rat der Kirchen im Jahr 2002. Sie schrieben in einem Brief: „Wir bitten respektvoll um den Schutz aller Menschen, um einen Beitrag zur Wiederherstellung des gegenseitigen Vertrauens und der Sicherheit für die Angehörigen des israelischen und palästinensischen Volkes zu leisten. Weiterhin möchten wir alle friedliebenden Menschen überall auf der Welt auffordern, zu uns zu kommen und sich unserer Demonstration für einen gerechten Frieden anzuschließen.“

Mehr als 70 Kirchen, ökumenische Gremien sowie kirchliche Dienste und Werke in 22 Ländern in Afrika, Asien, Europa, Nordamerika und Lateinamerika beteiligen sich aktiv an dem Programm. Fast 1.800 Begleitpersonen waren bereits im Einsatz.

Medienkontakt: Bitte wenden Sie sich an Marianne Ejdersten, Leiterin der ÖRK-Kommunikationsabteilung: [email protected], +41 79 507 63 63.

Erklärung zur Festnahme und Ausweisung der beigeordneten ÖRK-Generalsekretärin

ÖRK-Vertreter: Inakzeptable Behandlung am Flughafen in Israel (ÖRK-Pressemitteilung vom 9. Mai 2016)

ÖRK-Generalsekretär denkt über Frieden in Palästina und Israel nach (ÖRK-Pressemitteilung vom 20. September 2016, auf Englisch)