Image
Der ÖRK-Exekutivausschuss. © Marianne Ejdersten/ÖRK

Der ÖRK-Exekutivausschuss. © Marianne Ejdersten/ÖRK

Foto:

Den Exekutivausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) tagt diese Woche vom 7. bis 12. Juni im Ökumenischen Institut in Bossey. Der Fokus dieser Tagung liegt auf den Themen Einheit, Erneuerung des ÖRK-Strategieplans und der Finanzstrategie, Bauprojekt, Vorbereitungen für die 11. Vollversammlung und die Feier des 70-jährigen Bestehens des ÖRK.

In ihrer Begrüßung ging Dr. Agnes Abuom, die Vorsitzende des Exekutivausschusses, darauf ein, dass die Tagung in einer turbulenten Zeit stattfinde, in der Angst vor dem Bekannten und dem Unbekannten, Verzweiflung und ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit vorherrschten.

Abuom sprach außerdem über das kirchliche Engagement für Kinder, das Bewusstsein von der grundlegenden Rolle von Religion, die Ausbreitung von Angst und Spaltungen und über Hoffnung in schwierigen Situationen.

„Inmitten der Herausforderungen und Probleme sind wir aufgefordert, Veränderungen so zu gestalten, dass die ökumenische Bewegung sich weiter in die richtige Richtung entwickelt und ihren Gründungszweck verfolgt, wobei natürlich die gegenwärtigen Umstände berücksichtigt werden müssen“, sagte sie. „Unsere Diskussionen und Entscheidungen sollten zu einer lebendigen, dynamischen und einigen Gemeinschaft von Männern und Frauen mit einer gemeinsamen Vision beitragen.“

Zeit der Einheit

In seinem Bericht an den Exekutivausschuss bemerkte ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, dass wir in einer Zeit lebten, in der Ziele und Absichten des ÖRK eine hohe Relevanz besäßen.

Aufgrund dieser Gegebenheiten bestünde die Notwendigkeit, sich erneut um Einheit zu bemühen, sagte er. „Durch die vielen Dimensionen seiner Arbeit trägt der ÖRK zur Einheit der Kirche bei, und die Einheit, die der ÖRK zum Ausdruck bringen kann, trägt wiederum zur Einheit der Menschheit bei.“

„Die zahlreichen Ausprägungen der Polarisierung, der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich, Extremismus und Gewalt, Sorgen um die Zukunft des Planeten Erde und der Rückzug aus der Verantwortung für unser gemeinsames Zuhause und unsere gemeinsame Zukunft zwingen uns permanent dazu, Stellung zu beziehen, wofür wir stehen, was wir tun können und was unsere Visionen und Werte sind“, meinte Tveit.

Dies zeige sich auch in den Anstrengungen, gemeinsam den Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens zu gehen. „Es gibt so viele Kontexte, so viele Menschen, die sich nach mehr Gerechtigkeit, Versöhnung und Frieden sehnen, die neues Licht und neue Hoffnung in ihr Leben bringen können.“

„Es besteht unter den ÖRK-Mitgliedskirchen, aber auch in der Römisch-Katholischen Kirche, in der Weltweiten Evangelischen Allianz, unter Pfingstkirchen und anderen die Bereitschaft, sich für ein gemeinsames Zeugnis und gemeinsamen Dienst für die Bedürftigen einzusetzen, und unsere Ziele und Ressourcen zugunsten derjenigen zu vereinen, die unsere Aufmerksamkeit am dringendsten brauchen.“

„Die Einheit der Kirche und die Einheit der Menschheit sind miteinander verbunden“, fügte Tveit hinzu. „Ohne ein tiefes Verständnis davon, was es bedeutet, gemeinsam im Leib Christi und in der Liebe Christi zu leben, können die ökumenischen Bemühungen nicht erfolgreich sein.“

Pläne zur Weltmissionskonferenz konkretisieren sich

Die ÖRK-Kommission für Weltmission und Evangelisation (CWME) legte dem Exekutivausschuss einen Bericht vor, der das Thema, die Unterthemen, den Stil, das geistliche Leben und das Programm der nächsten Weltmissionskonferenz umreißt. Die Konferenz wird vom 8. bis 13. März 2018 in Arusha (Tansania) unter dem Motto „Moving in the Spirit: Called to Transforming Discipleship“ stattfinden.

Der Ausdruck „Moving in the Spirit“ (Bewegung im Heiligen Geist) drücke die Idee eines Pilgerwegs aus, der sich durch die anhaltende Hoffnung auf eine veränderte Welt auszeichne, in der Gerechtigkeit und Frieden und die Bereitschaft zu einer Erneuerung in Christus vorherrschten, erklärte Metropolit Geevarghese Mor Coorilos, der Vorsitzende der CWME, in seinem Bericht an den Exekutivausschuss.

„Der zweite Teil des Themas ruft uns zu verändernder Nachfolge auf. Wir sind berufen, Jesus von Nazareth nachzufolgen, von dem wir Zeugnis geben und den wir verkünden, wenn wir uns im Heiligen Geist bewegen.“

Die Konferenz werde auch eine Feier sein, sagte Metropolit Geevarghese Mor Coorilos. „Es sollte eine Feierstimmung vorherrschen, denn es wird eine lebendige Versammlung des Gottesvolkes sein, um Gott zu danken und für seine Gnade zu loben und dafür, dass wir mit Gottes Mission betraut werden.“

Interviews mit ÖRK-Vertretern können bei der ÖRK-Kommunikationsdirektorin Marianne Ejdersten angefragt werden: [email protected], +41 79 507 63 63.

Tagung des ÖRK-Exekutivausschusses