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Cross in the The Nanjing Massacre Memorial Hall. Photo: Marianne Ejdersten/WCC

Cross in the The Nanjing Massacre Memorial Hall. Photo: Marianne Ejdersten/WCC

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Vom 17. bis 23. November tagte der Exekutivausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Shanghai und Nanjing und traf dabei auch Vertreter des Chinesischen Christenrates und der Patriotischen Drei-Selbst-Bewegung. Die Patriotische Drei-Selbst-Bewegung ist eine evangelische Kirche in der Volksrepublik China und eine der größten protestantischen Organisationen weltweit.

Es war das erste Mal, dass ein Leitungsgremium des ÖRK in der Volksrepublik China tagte. Führende Vertreter chinesischer Kirchen hatten außerdem ein Treffen zwischen dem ÖRK und der staatlichen Religionsbehörde arrangiert.

Außerdem besuchte der Exekutivausschuss die Gedenkstätte für das Massaker von Nanjing. „Wir haben gemeinsam der über 300.000 Opfer dieses Massakers im Gebet gedacht“, sagte Dr. Agnes Abuom, die Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses. „Wir bedauern zutiefst, dass die japanische Regierung diese Gräueltaten nach wie vor nicht anerkannt und sich dafür noch nicht entschuldigt hat.“

Der Besuch der Gedenkstätte sei eine weitere Erfahrung, die die Notwendigkeit des Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens deutlich mache, wenn es immer noch zu solchen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, zu Kriegsverbrechen und zu Völkermord komme, so Abuom.

Die ÖRK-Vertreterinnen und Vertreter nahmen zur Kenntnis, dass China in den letzten friedlichen und stabilen Jahrzehnten ein enormes Wirtschaftswachstum erzielt hat. „Millionen konnten durch dieses Wachstum der Armut entkommen; so gibt es neue Hoffnung, dass die extremsten Formen der Armut weltweit besiegt werden können“, sagte Abuom. „Zusätzlich erkennen wir an, wie China bei der Ratifizierung des Pariser Abkommens zum Klimawandel beispielhaft vorangeht und mehr in die Entwicklung erneuerbarer Energien investiert.“

Gleichzeitig ist es durch Chinas Aufstieg in der Welt zu neuen Spannungen und Konflikten gekommen, und in diesem Kontext rief der ÖRK-Exekutivausschuss zu Dialog und diplomatischen Lösungen auf.

Abuom und die weiteren Mitglieder des Exekutivausschusses sprachen ihren Dank dafür aus, mehr über das Zeugnis und die Diakonie der Kirchen in China erfahren zu haben.

„Wir sind tief beeindruckt von der Fähigkeit der Kirchen, sich an Menschen aller Altersgruppen zu wenden, von ihrem Engagement für ökumenische und interreligiöse Beziehungen und Zusammenarbeit, und von der Bandbreite und dem Ausmaß sozialer Dienste, die die Kirchen und ihre Einrichtungen leisten“, sagte sie.

Brief an den Chinesischen Christenrat und die Patriotische Drei-Selbst-Bewegung, 17.-23. November 2016, China

ÖRK-Erklärung zu Klimagerechtigkeit, 25 November, 2016