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Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, hat nach dem Anschlag auf eine Synagoge im Westen Jerusalems am Dienstag, dem 18. November, seine große Beunruhigung und Trauer zum Ausdruck gebracht. Bei dem Anschlag wurden vier jüdische Gläubige getötet und mehrere weitere verletzt.

„Ein solcher Anschlag auf eine Gebetsstätte ist ganz besonders entsetzlich. Ich verurteile diese Gewalttaten genau wie jegliche Gewalt zwischen den Völkern und Gemeinschaften in dieser Region, in der schon so viel Blut im Namen der Religion vergossen wurde, auf Schärfste. Gewalt, kollektive Bestrafung und gemeinschaftliche Angriffe werden die Aussicht auf Frieden und Gerechtigkeit für alle nur weiter schmälern“, sagte Tveit in einer Erklärung, die am 18. November vom ÖRK-Generalsekretariat in Genf herausgegeben wurde.

„Deshalb bin ich auch angesichts der aktuell wieder wachsenden Spannungen in Jerusalem, die zum Teil eindeutig religiöser Natur, und der Gefahr, dass sich diese Spannungen zu weiteren Gewaltakten oder der Anstiftung zu solchen führen, sehr besorgt“, erklärte Tveit weiter.

Es sei wichtig, dass alle verantwortlichen Instanzen – darunter die zivilen und religiösen Autoritäten und die Strafverfolgungsbehörden – sich aktiv daran beteiligen, jegliche Vergeltungsmaßnahmen von extremistischen Gruppen zu verhindern.

„Die Spannungen und Tragödien, die sich in dieser Stadt ereignen, die jüdischen, christlichen und muslimischen Gläubigen gleichermaßen heilig ist, erinnern uns daran, dass alle Beteiligten intensiv weiter daran arbeiten müssen, gerechten Frieden in Israel und Palästina zu schaffen, sowie daran, welch wichtige Rolle die Stadt Jerusalem in diesem seit Langem herbeigesehnten Frieden spielen muss“, so Tveit.

„Es hat bisher zu viele Ausflüchte, zu viel Hinauszögern und zu viele Behinderungen dieses Prozesses gegeben. Allen Seiten und Mächte müssen aktiv zusammenarbeiten, um eine Lösung zu finden, die der Anforderung, Gerechtigkeit herzustellen, und den Hoffnungen aller Menschen guten Glaubens gerecht wird“, betonte er.

„Die Enttäuschung über den scheiternden Friedensprozess sowie die zunehmende Siedlungstätigkeit und andauernde Besetzung erfordern neue Initiativen, die die Hindernisse auf dem Weg hin zu Frieden überwinden und Vertrauen für eine gemeinsame Zukunft schaffen können“, schloss Tveit.

Lesen Sie hier die Erklärung des Generalsekretärs im vollständigen Wortlaut (in englischer Sprache)

ÖRK-Programm „Kirchen im Nahen Osten“