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Agnes Abuom. © Peter Kenny/ÖRK

Agnes Abuom. © Peter Kenny/ÖRK

Wasser ist Leben, sagt man oft. Aber Wasser ist auch ein Geschenk, und es ist ein Recht, das alle Menschen in Anspruch nehmen können müssen, betont Agnes Abuom.

Afrika, einer der größten Kontinente der Welt, ist nach Informationen der Vereinten Nationen und anderer unabhängiger Gruppen geprägt von massiver Ungleichheit zwischen Arm und Reich, was den Zugang zu Wasser angeht.

„Schauen wir uns das Afrika der Gegenwart – den Norden, Süden, Osten und Westen – an: Wasser ist dort heute ein Geschenk und ein Recht“, erklärte Abuom, die Vorsitzende des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Beit Jala, Palästina.

„In Afrika gibt es Orte, wo Kinder das ganze Jahr lang kein Wasser sehen.“

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung Afrikas und insbesondere des südlich der Sahara gelegenen Teils des Kontinents ist vom eigenen Zuhause dorthin, wo Wasser verfügbar ist, und zurück mehr als eine halbe Stunde unterwegs.

Der Grund hierfür: etwa 66 Prozent Afrikas sind nach Angaben der Vereinten Nationen aride oder semi-aride Gebiete.

Und in bis zu 60 Prozent der Gebiete, wo es in Afrika Wasser gibt, wird die Ressource nach Angaben einiger NGO inzwischen knapp.

Abuom erläuterte hierzu, Ursache sei einerseits die Wüstenbildung, erschwerend komme aber hinzu, dass manche Unternehmen und reiche Bevölkerungsteile das Wasser zu ihrer alleinigen Verwendung vereinnahmten oder verschwendeten.

„Besonders für diejenigen, die von der Viehwirtschaft leben, bedeutet Wasser einen täglichen Kampf. In manchen Teilen Afrikas sind Männer, Frauen und Kinder oft hunderte Kilometer weit unterwegs auf der Suche nach diesem Geschenk.

Daraus folgt, Wasser ist nicht nur Leben, es ist auch eine Menschenrechtsfrage und ein Geschenk, das wir alle miteinander teilen müssen, betonte die kenianische Anglikanerin Abuom.

Aber es sind nicht nur die riesigen von Trockenheit geprägten Regionen Afrikas, wo die Menschen und insbesondere die Ärmeren und Schwächeren täglich darum kämpfen müssen, ausreichend Wasser zu haben.

Deswegen sei Wassergerechtigkeit, genau wie in Palästina, ein zentrales Thema für den ganzen Kontinent, erklärte Abuom unter Verweis auf die ÖRK-Fastenkampagne zum Thema Wasser.

„Afrika ist unter allen Kontinenten weltweit derjenige, wo die Verstädterung am schnellsten voranschreitet und wo in den Städten die Schere zwischen dem Bedarf und dem Angebot an Wasser und sanitären Anlagen immer weiter auseinanderklafft“, erklärt dazu Joan Clos, Exekutivdirektor des Programms der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (UN-Habitat).

„Auch in diesem Zusammenhang gibt es eine gewaltige Ungleichheit zwischen den Armen in informellen Siedlungen und den Reichen und wir sollten uns dafür einsetzen, sie zu verringern“, schloss Abuom.

Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens: www.oikoumene.org/pilgerweg

Sieben Wochen im Zeichen des Wassers: www.oikoumene.org/7-wochen-fuer-wasser