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Foto: Weite Wirkt Festival

Foto: Weite Wirkt Festival

Während des „Weite wirkt“-Festivals feierten die Anwesenden das 500. Reformationsjubiläum. Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), sprach über Buße und eine Veränderung durch das Einschlagen einer besseren Richtung.

„Es ist äußerst sinnvoll, zu feiern, aber auch die Herausforderungen von heute anzupacken, in der Einen Welt im Lichte des Erbes der Reformation“, erklärte er.

Das in Halle/Westfalen stattfindende Festival kombinierte Musik, Kunst, Rednerinnen und Redner und Veranstaltungen mit dem Ziel, den Besucherinnen und Besuchern eine verwandelnde Erfahrung zu bieten. Die drei evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen – die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen und die Lippische Landeskirche – planten dazu die Kampagne „Weite wirkt – Reformation und die Eine Welt 2016“ als Projekt in gemeinsamer Trägerschaft mit „Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst“, der Vereinigten Evangelischen Mission (VEM) und weiteren Kooperationspartnern.

„Buße bedeutet Veränderung, Veränderung durch das Einschlagen einer besseren Richtung“, erklärte Tveit. „Weshalb ist Veränderung notwendig? Luther sagte: weil Sünde Realität ist. Unsere Zeit gibt uns keinen Grund dafür, dies anders zu sehen. Es ist keine Zeit, zu glauben, die Menschheit habe die Sünde überwunden.“

Flüchtlingen aus der ganzen Welt kam, begleitet von Freiwilligen, auf dem Festival eine entscheidende Rolle zu. Tveit teilte seine Überlegungen im Rahmen der Festivaleröffnung am 6. Mai, bei der auch Flüchtlinge ihre Gedanken zum Ausdruck brachten, ergänzt durch musikalische Darbietungen.

„Buße ist eine Haltung, die offen ist für eine Veränderung zum Guten. Dies bedeutet Wachsamkeit für kritische Stimmen, ein Verständnis der tragischen Dimension und die Bereitschaft, zu benennen, was falsch läuft. Buße entsteht, wenn man aufmerksam auf die Stimme von Gottes umfassender Vergebung hört.“

Die Teilnehmenden diskutierten auch über Themen wie Klimagerechtigkeit, die Zukunft der ökumenischen Bewegung und die Zukunft des Christentums im Nahen Osten.

„[...] wir können uns verändern, um uns auf die Bedürfnisse unserer Nächsten zu konzentrieren, vor allem derjenigen, die für Gerechtigkeit und Frieden mehr Aufmerksamkeit benötigen“, meinte Tveit. „Es geht darum, die besten Werte der Reformation heute zu einer lebendigen Realität werden zu lassen.“

Lesen Sie die Ansprache des ÖRK-Generalsekretärs in Halle, am 6. Mai 2016 (in englischer Sprache)

Videopräsentation über die Arbeit des ÖRK im Zusammenhang mit der Flüchtlingslage