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Prinz Harry vor der „Pro Test“-Wand auf der Welt-Aids-Konferenz. © Albin Hillert/ÖRK

Prinz Harry vor der „Pro Test“-Wand auf der Welt-Aids-Konferenz. © Albin Hillert/ÖRK

Prinz Harry, Elton John, Charlize Theron, Erzbischof Thabo Makgoba, Bill Gates – Mitglieder von Königshäusern, Prominente, religiöse Führungspersonen und Philanthropen schlossen sich auf der 21. internationalen Aids-Konferenz in Durban Wissenschaftlern, Politikern, Beschäftigten im Gesundheitswesen und Aktivisten an – unter denen auch viele gläubige Menschen sind.

In einer Zeit, in der sich eine gewisse „Aids-Müdigkeit“ breit gemacht hat, die sich auf die Spendenbereitschaft, das öffentliche Bewusstsein für das Thema und die Kapazitäten, gegen die Krankheit anzukämpfen, auswirkt, hilft die Anwesenheit der Stars, das Thema mit seinen vielen Herausforderungen und bestehenden Ungerechtigkeiten wieder in die Medien zu bringen.

„Der wahre Grund, warum wir diese Epidemie noch nicht besiegt haben, liegt in einer einfachen Tatsache. Wir bewerten einige Leben als wichtiger als andere“, sagte die südafrikanische Schauspielerin und UN-Friedensbotschafterin Charlize Theron bei der Eröffnungszeremonie am Montag. „Wir schätzen Männer mehr als Frauen. Heterosexuelle Liebe mehr als homosexuelle. Weiße Haut mehr als schwarze. Reiche mehr als Arme. Und Erwachsene mehr als Jugendliche.“

Das wachsende Problem von HIV unter Jugendlichen ist eine der wichtigsten Botschaften des Stars geworden.

In einer Sondersitzung am Mittwoch sagte Bill Gates: „Die größte Generation in der Geschichte kommt jetzt in ein Alter, in dem sie am meisten durch HIV gefährdet ist.“

Prinz Harry und Sir Elton John taten sich am Donnerstag zusammen.

„Wir können HIV nicht besiegen, ohne jungen Menschen eine Stimme zu geben. Ohne Bildung und Stärkung der Schwachen wird HIV gewinnen“, sagte Prinz Harry; ein Aufruf, der sogleich von Sir Elton John aufgenommen wurde: „Junge Menschen bleiben in der Aids-Bekämpfung außen vor und zurück, und das muss hier und jetzt aufhören.“

Aber selbst Elton John sieht ein, dass auch Prominente ihre Grenzen haben: „Ich werde mich immer für HIV einsetzen, aber junge Leute hören mir nicht zu, weil sie Stimmen aus ihrer eigenen Kultur brauchen, junge Stimmen wie Prinz Harry, der dasselbe Mitgefühl wie seine Mutter hat.“

Pastor Thabo Makgoba, der anglikanische Erzbischof von Kapstadt, erkannte die Bedeutung von jungen Menschen bei der Bekämpfung von HIV am Dienstag in einer Pressekonferenz an: „Wir lernen gerade, eine offene Gesellschaft zu sein – wir waren bisher nicht immer offen – aber das Schöne an den heutigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist, dass der Erzbischof nicht länger der Typ ist, der da oben sitzt und alles weiß. Sie hinterfragen uns, sie verändern unsere Einstellung zu den Dingen.“

Er rief junge Menschen auf, weiterhin ihre Stimme zu erheben: „Fordert eure eigene Gemeinschaft und eure eigene Kirche auf, diese Diskussionen zu ermöglichen.“

Lyn van Rooyen, Direktorin des Christlichen Aids-Büros in Südafrika, erzählte, sie habe die Twitter-Meldungen einer südafrikanischen Nachrichtenagentur durchgesehen und „eine ganze Menge Artikel erwartet. Ich habe immer weiter nach unten und dann wieder nach oben gescrollt, weil ich mir sicher war, dass ich etwas übersehen hatte. Kein einziger der ersten 60 Artikel bezog sich auf HIV oder diese Konferenz.“

„Diese Krankheit wütet immer noch im Leben von Einzelnen, Familien und Gemeinschaften“, sagte sie. „Alle, die öffentliche Aufmerksamkeit genießen, können und müssen diese Macht einsetzen, um diesem ignorierten Problem Aufmerksamkeit zu verschaffen. Täuschen Sie sich nicht. HIV ist noch nicht überstanden.“

Berichte über religiöse Themen und Aktivitäten auf der AIDS 2016 (in englischer Sprache)

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ÖRK-EAA-Programm Live the Promise: HIV-Kampagne

Ökumenische HIV- und AIDS-Initiativen und Advocacy (EHAIA)