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Ein Mädchen in einer Schulklasse im Flüchtlingslager Gendrassa im südsudanesischen Bundesstaat Upper Nile. © ACT-Bündnis/Paul Jeffrey

Ein Mädchen in einer Schulklasse im Flüchtlingslager Gendrassa im südsudanesischen Bundesstaat Upper Nile. © ACT-Bündnis/Paul Jeffrey

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Der Südsudanesische Kirchenrat ermutigt alle Konfliktparteien, den Kompromissvorschlag zur Lösung des Konflikts in der Republik Südsudan zu unterzeichnen.

Die vorgeschlagene Vereinbarung wurde von der IGAD (Intergovernmental Authority on Development) ausgearbeitet und fordert dringend ein Ende des aktuellen Konflikts im Land.

Im Anschluss an ein Treffen in Juba in der letzten Juliwoche veröffentlichten christliche Führungspersönlichkeiten, die Mitgliedskirchen des Südsudanesischen Kirchenrates und des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) vertreten, am 8. August eine Erklärung, in der sie dringend zu engagierteren Friedensinitiativen im Land aufrufen.

„Immer wieder haben wir die unmittelbare und bedingungslose Einstellung der Kämpfe gefordert. Der Krieg muss unverzüglich ein Ende nehmen. Für diesen sinnlosen Krieg gibt es keinerlei moralische Rechtfertigung. Es ist unannehmbar, dass Menschen weiterhin töten und selbst umgebracht werden, während sich die Führenden über Macht, Positionen und Prozentsätze streiten“, halten die südsudanesischen Kirchenleitenden in ihrer Erklärung fest.

„Wir rufen zu einem sofortigen Waffenstillstand auf und fordern von der IGAD PLUS, die nötigen Mechanismen zu erarbeiten, um diesen Waffenstillstand zu schützen und aufrechtzuerhalten. Damit kann für die Konfliktparteien ein Klima für offene, vertrauenswürdige und aufrichtige Gespräche geschaffen werden“, heißt es in der Erklärung weiter.

„Aus diesem Grund rufen wir alle Parteien dringend auf, die Vereinbarung zu unterzeichnen und sich daran zu halten, indem sie den Waffenstillstand umsetzen“, schreiben die Kirchenleitenden.

ÖRK-Generalsekretär, Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, brachte seine klare Unterstützung für die Erklärung des Südsudanesischen Kirchenrates zum Ausdruck. „Ihr Appell muss jetzt gehört werden. Sie sprechen im Namen einer ganzen Nation, die sich in einer schwerwiegenden Krise befindet. Gott liebt jede Bürgerin und jeden Bürger. Nun ist es an der Zeit, dieses sinnlose Töten zu stoppen“, erklärte er.

Gemeinsam mit seinen Mitgliedskirchen im Sudan und im Südsudan und mit der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz fördert der ÖRK seit den 1970er-Jahren Friedensinitiativen. Die 10. ÖRK-Vollversammlung 2013 in Busan, Republik Korea, setzte den Südsudan auf die Liste der prioritären Länder für den ÖRK in Afrika, damit der Rat dort die Bemühungen zum Staatsaufbau unterstütze.

Erklärung des Südsudanesischen Kirchenrates (in englischer Sprache)

Kirchenleitende aus dem Südsudan treffen sich, um umgehend zum Frieden aufzurufen (ÖRK-Nachricht vom 17. April 2015)

Lesen Sie den Protokollpunkt zum Südsudan des ÖRK-Exekutivausschusses (in englischer Sprache)

ÖRK-Mitgliedskirchen im Südsudan