Image
Mitglieder der Gemeinsamen Arbeitsgruppe des Ökumenischen Rates der Kirchen und der römisch-katholischen Kirche an ihrer Tagung in Portugal.

Mitglieder der Gemeinsamen Arbeitsgruppe des Ökumenischen Rates der Kirchen und der römisch-katholischen Kirche an ihrer Tagung in Portugal.

Die Gemeinsame Arbeitsgruppe des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) und der römisch-katholischen Kirche tagte vom 12. bis 15. September in Lissabon, Portugal, und beschäftigte sich mit den Themen Friedensförderung und Anliegen von Migranten.

Nachdem sie gemeinsam die Rolle von Kultur, Religion und Dialog bei der Friedensstiftung sowie die Herausforderungen und Gelegenheiten für die ökumenische Zusammenarbeit in Bezug auf Migranten und Flüchtlinge erörtert hatten, veröffentlichte die 20-köpfige Gruppe zum Abschluss der Tagung ein Kommuniqué. Um die Tiefe und Breite ihrer Gedanken zu verstärken, waren zwei thematische Gruppen gebildet worden, die sowohl zwischen als auch während der Plenarsitzungen arbeiteten, um die Themen vor dem Plenum anzusprechen, Möglichkeiten der engeren Partnerschaft zu identifizieren und praktische Empfehlungen für die Zusammenarbeit zu machen.

„Das Ziel der Gruppe zum Thema Friedensförderung ist es, die positiven Beiträge zu identifizieren, die Kirchen zur Lösung von Konflikten und für die Prävention von Gewalt gemeinsam leisten können“ steht im Kommuniqué. „Die Gruppe anerkennt die Tatsache, dass Kultur, Religion und sogar Dialog missbraucht werden können, um Gewalt und Konflikt zu entfachen.“

Die Gemeinsame Arbeitsgruppe anerkannte, dass unter Glaubensgemeinschaften das Bewusstsein wächst, dass Friedensstiftung auf die konstruktive Einbindung der Kirchen angewiesen ist. „Es ist wichtig, auf bereits bestehenden erfolgreichen Beispielen der ökumenischen Zusammenarbeit aufzubauen und neue mögliche Arten zu identifizieren, wie Kirchen gerechten Frieden bezeugen können“, lautet das Kommuniqué.

In Bezug auf die Anliegen von Migranten und Flüchtlingen anerkannte die Arbeitsgruppe, dass die gegenwärtige Situation ein bedeutendes „Zeichen der Zeit“ sei, und nach einer gemeinsamen Antwort aller Kirchen sowie ihrer Zusammenarbeit mit anderen Akteuren in diesem Bereich verlange.

„Kirchen sind aufgerufen, bei Aufnahme, Schutz, Integration und Stärkung von Flüchtlingen und Migranten ihre Zusammenarbeit zu intensivieren“, lautet das Kommuniqué. „Während Migration seit jeher zur Geschichte der Menschheit gehört, ist die gegenwärtige Realität von erzwungener Migration, Abweisung von Flüchtlingen und rassistischen Haltungen an vielen Orten für die Kirchen Anlass zu wachsender Sorge.“

Die Arbeitsgruppe, die 1965 gegründet wurde, um die Zusammenarbeit zu beobachten und zu stärken, wird nach diesem neusten Treffen in Bezug auf beide Themen für die römisch-katholische Kirche und den ÖRK pastorale Empfehlungen verfassen. Während des laufenden Mandats (2014 - 2021) wird die Gemeinsame Arbeitsgruppe von Metropolit Nifon von Targoviste von der Rumänischen Orthodoxen Kirche und vom katholischen Erzbischof von Dublin und Primas von Irland, Diarmuid Martin, gemeinsam geleitet.

„Diese Empfehlungen sollen die Einheit der Kirchen fördern, wenn sie sich mit wesentlichen Anliegen befassen“, schloss das Kommuniqué.

Kommuniqué der Gemeinsamen Arbeitsgruppe, September 2017 (in englischer Sprache)

Katholiken und ÖRK diskutieren Friedensförderung und Migration (Radio Vatikan, 18. September 2017, in englischer Sprache)

Friedensförderung und Migranten neue Schwerpunkte der römisch-katholischen/ÖRK-Arbeitsgruppe (ÖRK-Pressemitteilung vom 19. September 2016)