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Teilnehmende der Veranstaltung „Gemeinsam für einen konstruktiven Konflikt in Jerusalem beten“ am 19. Februar 2017 in Jerusalem © Daniel Koski /Tantur Ecumenical Institute

Teilnehmende der Veranstaltung „Gemeinsam für einen konstruktiven Konflikt in Jerusalem beten“ am 19. Februar 2017 in Jerusalem © Daniel Koski /Tantur Ecumenical Institute

Von Loyola Ranarison*

Im Rahmen der fünften jährlichen „Jüdischen Woche des konstruktiven Konflikts“ kamen am 19. Februar 170 Menschen in Jerusalem zusammen, um gemeinsam zu beten.

Diese besondere Woche, die vom 19. bis 25. Februar stattfand, war eine Aktion der Bewegung Praying Together in Jerusalem (PTIJ), der verschiedene religiöse Organisationen angehören. Am 19. Februar trafen sich etwa 170 Menschen im Tantur Ecumenical Institute in Jerusalem zu einem Abend, der unter dem Thema „Gemeinsam für einen konstruktiven Konflikt in Jerusalem beten“ stand. Es wurde gebetet, nachgedacht und gesungen. Es kamen christliche, muslimische und jüdische Gläubige, und jeder konnte beten oder meditieren. Am Ende der Veranstaltung haben die Teilnehmenden zusammen gegessen und sich miteinander unterhalten. Es gab einen Segen auf Arabisch, Englisch und Hebräisch.

Dr. Yehuda Stolov, Geschäftsführer des Verbandes für interreligiöse Begegnung, sagte: „In der aktuell instabilen Situation im Heiligen Land und im Nahen Osten ist es wichtig, immer wieder auf friedliche Beziehungen zwischen den Gemeinschaften hinzuwirken, damit Menschen anderen Glaubens ethisch korrekt und mit Zuwendung behandelt werden, so wie wir es in unserem Verband täglich tun.“

Trotz Unterschieden gibt es Raum für Dialog

Die Jüdische Woche des konstruktiven Konflikts ist auch als 9Adar-Projekt bekannt. Das Ziel besteht darin, politische Trennungslinien anzusprechen und Brücken zwischen und innerhalb von verschiedenen jüdischen Gruppen zu bauen.

Was aber ist „konstruktiver Konflikt“? Es bedeutet, dass trotz Meinungsunterschieden Interaktion und Dialog möglich sind. Dieses Jahr konzentrierten sich Synagogen, Schulen und lokale Einrichtungen auf „konstruktive Kommunikation“. Es wurden Aktivitäten und Workshops organisiert, die sich mit streitauslösenden Gesprächen und verletzenden Worten befassten.

Auch wenn diese Veranstaltung weitgehend von der und für die jüdische Gemeinschaft organisiert wird, hat sich die PTIJ-Initiative dem Projekt angeschlossen, um zu zeigen, dass Religionen, die häufig mit Konflikten in Verbindung gebracht werden, auch Teil eines Friedensprozesses sein können. „Die Bedeutung dieser Feier liegt in ihrer Öffnung für größere Zielgruppen und deren Motivation für die ständige interreligiöse Begegnungsarbeit“, so Stolov.

Die PTIJ-Initiative wird von folgenden Organisationen getragen: Tantur Ecumenical Institute, Elijah Interfaith Institute, Abrahamic Reunion, Interfaith Encounter Association, Kids4Peace, Sisters of Sion, Microphones for Peace, Pardes Center for Judaism and Conflict Resolution, ADAShA, Jerusalem Center for Interreligious Encounter und Dibbur Hadash.

Sie treffen sich jeden letzten Donnerstag im Monat in der Jerusalemer Altstadt, um für alle Glaubensgemeinschaften zu beten und mehr über die Glaubenssätze, Praxis und heiligen Texte der jeweils anderen Traditionen zu lernen.

*Loyola Ranarison, Mitarbeiterin der Kommunikationsabteilung des Ökumenischen Rates der Kirchen

Weiterführende Links:

Praying Together in Jerusalem

Jüdische Woche des konstruktiven Konflikts