Das jeweilige Entwicklungskonzept sowie die Weiterentwicklung der institutionellen Mandate stehen im Mittelpunkt eines 2-tägigen Seminars, das gemeinsam vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank veranstaltet wird. Auf der Tagesordnung stehen auch Fragen wie Vermögensbildung, soziale Gerechtigkeit und Privatisierung öffentlicher Besitzstände, mit besonderem Schwerpunkt auf dem Thema Trinkwasser.

Das Seminar, das am 13. und 14. Februar 2003 am Sitz des ÖRK in Genf (Schweiz) veranstaltet wird, ist das erste in einer Reihe von Begegnungen, die die drei Organisationen zur Erörterung fundamentaler Entwicklungsfragen geplant haben. Eines der Hauptziele ist es, den teilnehmenden Organisationen eine kritische Untersuchung der Rolle zu ermöglichen, die sie bei der Gestaltung der Weltwirtschaft und der Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung in den armen Ländern gespielt haben.

"Wir erwarten von diesen Begegnungen, dass sie das neoliberale Entwicklungsparadigma und dessen Folgen für die heutige Welt hinterfragen und dass sie zu einem klareren Verständnis von Bezugsrahmen und pragmatischer Umsetzung der gegenwärtigen Entwicklungspraxis von Weltbank und IWF führen", unterstreicht Rogate Mshana, ÖRK-Referent für wirtschaftliche Gerechtigkeit.

Die drei Organisationen vereinbarten diese Begegnungsreihe aufgrund der Tatsache, dass sie dasselbe Ziel der Armutsbekämpfung verfolgen - auch wenn sie dabei von unterschiedlichen Entwicklungstheorien und -konzepten ausgehen - und dass sie sich angesichts der großen Herausforderungen unserer Zeit zu der Notwendigkeit von Flexibilität und Sensibilität bekennen, was sie durch ihr Interesse und ihre Bereitschaft zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch unter Beweis stellen. Die Begegnungen, die die Debatte in eine neue Phase führen sollen, könnten u.U. zu einem späteren Zusammentreffen der drei leitenden Verantwortlichen dieser Institutionen führen.

Folgende Personen nehmen im Namen des ÖRK an dem Seminar teil (und stehen auch für Interviews zu Verfügung):

- Rob van Drimmelen (Niederlande), Generalsekretär, Zusammenschluss ÖRK-

naher europäischer Entwicklungsorganisationen (APRODEV)

- Pamela Brubaker (USA), außerordentliche Professorin für christliche Ethik an der Lutherischen

Universität von Kalifornien

- Hellen Wangusa (Uganda), Netzwerk afrikanischer Frauen für wirtschaftspolitische Fragen

(AWEPON)

- Patrick Bond (Südafrika), Professor am Postgraduiertenseminar für öffentliche Verwaltung und

Entwicklung, Witwatersrand-Universität, Johannesburg.

Das Seminar wird von Bob Goudzwaard (Niederlande) eröffnet, emeritierter Professor für Wirtschaftswissenschaften und ehemaliges Mitglied der Kommission für kirchlichen Entwicklungsdienst (CCPD).