Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) entsendet vom 2. - 9. November eine ökumenische Delegation zu einem Pastoralbesuch nach Pakistan. Der Besuch, der in Zusammenarbeit mit den pakistanischen ÖRK-Mitgliedskirchen und dem Nationalrat der Kirchen in Pakistan vorbereitet wurde, führt die Delegation nach Karachi und Lahore. In Gesprächen mit Kirchenleitung und Gemeindegliedern sollen Informationen über die Lage im Land nach dem Krieg in Afghanistan sowie über die Herausforderungen eingeholt werden, denen sich die pakistanischen Kirchen gegenüber sehen. Seit Ausbruch des Krieges in Afghanistan ist es zu einer Reihe von Übergriffen auf christliche Kirchen und Institutionen in Pakistan gekommen.

Der Besuch in Karachi erfolgt nach dem Anschlag vom 25. September auf das Büro des Idara-e-Amn-o-Insaf (Komitee für Gerechtigkeit und Frieden), bei dem sieben junge christliche Mitarbeiter getötet wurden. Die Behörden haben die Angreifer bislang nicht identifizieren können, doch sollen sie Zeitungsberichten zufolge islamistischen Extremistengruppen angehören. Idara-e-Amn-o-Insaf wurde 1974 von der Diözese der römisch-katholische Kirche und der Kirche von Pakistan zur Förderung und Verteidigung der Menschenrechte eingerichtet.

Clement John, Referent im ÖRK-Team für internationale Beziehungen wies darauf hin, dass Wut und Ressentiments unter den islamischen Parteien und militanten Gruppen mit der Verschärfung des Kriegs in Afghanistan zugenommen haben". Er hielt auch fest, dass bis heute keiner der an den einzelnen Anschlägen Beteiligten vor Gericht gestellt worden ist. Die christliche Gemeinschaft in Pakistan stellt eine winzige Minderheit dar", sagt John. Sie lebt in der Angst vor weiteren Übergriffen." Mit diesem Besuch wollen wir unsere Solidarität mit den Kirchen und Christen in Pakistan zeigen und die Regierung ermutigen, der im Land lebenden christlichen Minderheit Schutz und Sicherheit zu bieten", erklärte er.

Der ÖRK hat zwei Mitgliedskirchen in Pakistan: die Kirche von Pakistan und die Presbyterianische Kirche von Pakistan. Die Christen stellen weniger als drei Prozent der Gesamtbevölkerung.

Delegationsmitglieder sind:

Bischof Roger Sainsbury, Vorsitzender des Kirchlichen Ausschusses für Rassengerechtigkeit, GB;

Dr. L. J. Koffeman, Berater für ökumenische Beziehungen beim Generalsekretär, Sich Vereinigende Kirchen in den Niederlanden;

Tony Waworuntu, Referent für internationale Angelegenheiten, Asiatische Christliche Konferenz, Hongkong;

Youngsook C. Kang, stellvertretende Generalsekretärin, Missionskontexte & Beziehungen/ Missionsbezogene Bildungsarbeit, Evangelisch-Methodistische Kirche, USA;

Pfarrer John Moyer, Direktor, Frontier Internship in Mission (für einen Teil des Besuchs)

Clement John, Internationale Beziehungen, Ökumenischer Rat der Kirchen.