"Die Heranbildung kirchlicher und ökumenischer Leitungskräfte spielt eine wesentliche Rolle im Wiederaufbau Afrikas... Afrikanische Führungspersönlich-keiten erkennen an, dass der Einheit der Kirchen eine wesentliche Funktion im Streben nach afrikanischer Einheit zukommt", betont der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pfr. Dr. Konrad Raiser.

Die Planer und Planerinnen einer panafrikanischen Konferenz zum Thema "Die Reise der Hoffnung in Afrika geht weiter" sind sich darin einig. "nsere Kirchen können potenziell einen großen Beitrag zu einer gerechten, nachhaltigen und kreativen Zukunft für Afrika leisten", sagt Pfr. Dr. Nyambura Njoroge vom ÖRK-Team für Bildungsarbeit und ökumenische Ausbildung. "Die Heranbildung neuer ökumenischer Leitungskräfte ist für den Kontinent wie auch für seine Kirchen von entscheidender Bedeutung."

Nahezu hundert kirchliche Lehrkräfte sowie kirchliche und ökumenische Verantwortliche aus mehr als 25 Ländern, die vom 16.-23. September in Johannesburg zu einer "kritischen Evaluierung theologischer und ökumenischer Ausbildung" zusammenkommen, werden versuchen, Antworten zu geben auf Fragen wie: Was haben wir in den letzten 50 Jahren getan, um junge Menschen, Frauen und Männer, auf Leitungsaufgaben vorzubereiten? Welche Fehler haben wir in der Vergangenheit gemacht und wie können wir sie korrigieren? Welche Mittel haben uns zur Verfügung gestanden und welche Mittel können wir heute einsetzen?

Die bevorstehende Konferenz ist die erste panafrikanische Begegnung dieser Art. Sie stellt eine Antwort auf den Aufruf der Achten ÖRK-Vollversammlung (Harare 1998) dar, einen besonderen Schwerpunkt auf Afrika zu legen. Gastgeber der Konferenz ist der Südafrikanische Rat der Kirchen, der eng mit dem ÖRK zusammengearbeitet hat.

"Bei der Heranbildung von Leitungskräften müssen neue Ansätze gefunden werden, damit es den Menschen gelingt, die zwischen ihnen bestehenden religiösen und kulturellen Schranken zu durchbrechen und mit- und voneinander zu lernen. Die theologische Ausbildung muss sich mit Armut, HIV/AIDS und allen damit zusammenhängenden Fragen auseinandersetzen", betont Njoroge.

Nach den Erfahrungen, die er in den letzten sechs Jahren bei seinen Reisen in Afrika sammeln konnte, ist Raiser der Ansicht, dass Unterstützung bei der Heranbildung ökumenischer Leitungskräfte wahrscheinlich ganz oben auf der Agenda afrikanischer Kirchenleiter stehe. "Wir haben es jetzt mit einer Generation leitender kirchlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu tun, denen die ehemaligen Missionspartner vertrauter sind als der ÖRK und die bisher nur minimale ökumenische Erfahrungen gesammelt haben", stellt er fest.

Die Konferenz, die im Kempton Park Conference Centre in Johannesburg stattfinden wird, soll einen Aktionsplan für die nächsten zehn Jahre erstellen.