Image
Foto: Syovata Kilonzo/ÖRK

Foto: Syovata Kilonzo/ÖRK

50 Kirchenleitende und Fachleute für Entwicklungsarbeit sowie Organisationen für Menschen mit Behinderungen in Kenia, Tansania und Uganda haben vom 9.-13. Oktober auf einer Tagung in Nairobi, Kenia ihre Erfahrungen mit der Inklusion von Menschen mit Behinderungen in kirchlichen Entwicklungsprojekten ausgetauscht und Strategien erkundet, um die Inklusion dieser Personen bei der Umsetzung der Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDGs) zu gewährleisten. Die Veranstaltung wurde vom Ökumenischen Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen (ÖRK-EDAN) im Rahmen des Projekts Behinderteninklusion in Entwicklungsprojekten organisiert.

Fachleute aus der Praxis und Kirchenleitende als Delegierte der Anglikanischen Kirche von Kenia, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania und der Kirche von Uganda sowie der United Disabled Persons of Kenia, der Tanzania Federation of the Disabled und der National Union of the Disabled Persons of Uganda haben bestätigt, dass die Kirche eine wichtige Rolle für die Entwicklung Ostafrikas spielt und als Vorbild für viele Akteure einschließlich der Regierung dient.

In seinem Appell an die Kirchen, mit gutem Beispiel voranzugehen, sagte Stephen Odhiambo, Chefökonom und Minister für Dezentralisierung und Planung: „Die Regierung in Kenia folgt im Wesentlichen dem Vorbild der Kirche. Wenn die Kirche also Menschen mit Behinderungen in allen ihren Entwicklungsprogramme inkludiert, dann wird die Regierung es ihr ganz sicher gleichtun.”

Es gibt zahlreiche Hindernisse für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen, aber wenn die Kirchenleitung diese Idee aufgreift und umsetzt, dann - und darin waren sich alle Beteiligten einig - können diese Hindernisse überwunden werden. „Während des gesamten Projekts haben wir erkannt, dass es Barrieren gab, die Menschen mit Behinderungen von den Entwicklungsprozessen in ihren Kirchen und Gemeinschaften ausgeschlossen haben, aber die christlichen Gemeinschaften, mit denen wir zusammengearbeitet haben, haben uns gezeigt, dass diese Barrieren problemlos abgebaut werden können, wenn die leitenden Personen dazu bereit sind“, sagte Anjeline Okola, ÖRK-EDAN-Programmkoordinatorin..

Die Teilnehmenden erzählten Geschichten darüber, wie die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in wichtigen kirchlichen Entwicklungsprojekten ihnen dabei geholfen hat, sich mit sich selbst und ihrer Gemeinschaft zu versöhnen.

„Bevor ich Teil des Programms für nachhaltige Existenzsicherung und Umwelt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania wurde, fühlte ich mich ausgegrenzt. Ich konnte mich nicht gut artikulieren“, sagte Renalda Reginald, eine gehörlose Frau aus Tansania. „Nachdem ich in das Programm aufgenommen wurde und gemeinsam mit Menschen ohne Behinderung das Schneiderhandwerk erlernen konnte, hat sich mein Selbstvertrauen verbessert, und zum ersten Mal entwickelte ich ein Zugehörigkeitsgefühl und sah mich als Teil der Gemeinschaft. Ich kann jetzt sehr gut mit Menschen mit und ohne Behinderung auf dem Mark zusammenarbeiten, wo ich meine Schneiderei betreibe.“

Auf der Tagung wurde darüber diskutiert, was die SDGs für Menschen mit Behinderungen bedeuten, und es wurde die Forderung begrüßt, dass „niemand auf der Strecke bleiben darf“. Es wurden Leitziele und Strategien entwickelt, um dafür zu sorgen, dass Menschen mit Behinderung an der Umsetzung der SDGs beteiligt werden.

Schließlich begrüßte die Tagung neue Materialien des ÖRK-EDAN über die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsprojekten (Behinderteninklusive Entwicklungsleitlinien) und sagte zu, diese Leitlinien zu nutzen, um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in kirchlichen Entwicklungsinitiativen zu einem festen Bestandteil aller Bereiche der Kirchenpolitik zu machen. Zwar basieren diese Leitlinien auf den Erfahrungen des ÖRK-EDAN mit der Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsprogrammen in Ostafrika, aber diese Grundsätze gelten auch in allen anderen Ländern.

„Die Leitlinie werden einen wichtigen Beitrag dazu leisten, unsere Entwicklungsprogramme behinderteninklusiv zu machen“, sagte Geoffrey Ebong, Livelihoods Programme-Koordinator der Kirche von Uganda.

Ökumenisches Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen (Website)