von Royal Orr

Vgl. Press update 02-25 vom 26. August

Dies ist der erste von drei Artikeln einer Serie über das Begleitprogramm.

Die ersten offiziellen Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Ökumenischen Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) sind am 18. August 2002 in Jerusalem eingetroffen.

Die 12 ökumenischen Begleiterpersonen im Alter von 23 bis 67 Jahren kommen aus unterschiedlichen Kontexten in Schweden, Dänemark, Deutschland und Norwegen. Zur Vorbereitung auf ihre Tätigkeit hatten sie bereits in Kopenhagen einen Intensivkurs absolviert und dann in Israel und Palästina an einer weiteren Schulungswoche teilgenommen.

Die Begleiter/innen arbeiten inzwischen mit mehreren örtlichen Organisationen in verschiedenen Bereichen zusammen, darunter Menschenrechts-Monitoring, Advocacy-Arbeit und Unterstützung gewaltfreier Widerstandsaktionen von Kirchen, kirchlichen Einrichtungen und palästinensischen sowie israelischen Friedensgruppen.

Während ihrer lokalen Schulung besuchten die Begleiter/innen mehrere Orte. Jeff Halper vom Israelischen Komitee gegen Häuserzerstörung führte sie durch Ostjerusalem - eine höchst informative und auch höchst beunruhigende Fahrt.

"Es ist kaum vorstellbar, wie die israelischen Behörden die Palästinenser aus ihrer eigenen Stadt vertreiben", sagte Sune aus Dänemark.

Das EAPPI-Team traf auch mit dem Christlichen Friedensstifter-Team (CPT) in Hebron zusammen, das ihm bereits viele Anregungen gegeben hat. Musa Abu Hashhash, der in Hebron für die israelische Bürgerrechtsorganisation B'tselem tätig ist, nahm die Begleiter/innen mit in die israelischen Siedlungsgebiete in Hebron.

"Eine Siedlerin beschimpfte uns als Verbrecher und Nazis", erzählte Sarah. "Aber ein Siedler mit einem Sturmgewehr war noch schlimmer. Er forderte die dort stationierten Soldaten auf, uns anzuhalten und unsere Ausweise zu kontrollieren, weil einer von uns wie ein Palästinenser aussähe. Die Soldaten gehorchten dem Siedler."

Die Begleiter/innen besuchten einen Kontrollposten des israelischen Militärs an der Strasse von Jerusalem nach Ramallah und bemühten sich, einer Ambulanz mit mehreren Patienten, die von den Soldaten aufgehalten wurde, die Weiterfahrt zu ermöglichen.

In dem vom Lutherischen Weltbund unterhaltenen Augusta-Victoria-Krankenhaus, wo das Team seine Büros hat, wurden Lehrgänge über das Abfassen von Berichten, Medienkontakte und Sicherheit durchgeführt. Außerdem wurden Treffen mit örtlichen Kirchenleitungen organisiert, die dem EAPPI erhebliche Unterstützung zukommen lassen.

Nach der zweiwöchigen Ausbildung in Kopenhagen und Jerusalem freuen sich die Begleiter/innen, nun endlich ihre Tätigkeit bei den gastgebenden Organisationen aufnehmen und damit einen kleinen Beitrag zur Verwirklichung des Traums vom Frieden in Palästina und Israel leisten zu können.

EAPPI ist ein Programm des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Weitere Informationen über dieses Programm sowie Berichte der Begleiterpersonen und Fotos finden Sie unter

wcc-coe.org/wcc/what/international/palestine/eap.html

Royal Orr ist Berater von Columbia Communications (Kanada) und Leiter der Videoproduktionsfirma N.E.X.T. Productions. Außerdem moderiert er "Spirit Connection", die landesweit ausgestrahlte Sendung der Vereinigten Kirche von Kanada. Er war im August 2002 in Jerusalem, um bei der dortigen Einführung der EAPPI-Begleiter/innen zu assistieren.