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Dr. Agnes Abuom

Dr. Agnes Abuom

Im Hinblick auf innerstaatliche und internationale Konflikte brauchen Kirchen eine „ganzheitliche und umfassende Vision von gerechtem Frieden“ sagte Dr. Agnes Aboum, Vorsitzende des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) bei einer internationalen Friedenskonsultation in Berlin.

„Jede Generation ist mit ihren eigenen Herausforderungen und Chancen konfrontiert“, sagte sie anlässlich der Konsultation, die vom 28. September bis zum 1. Oktober in der deutschen Hauptstadt stattfand. „Unsere Aufgabe ist es, daran zu arbeiten, Kirchen des gerechten Friedens zu werden.“

Das Thema des viertägigen ökumenischen Treffens war: „Wie werden wir eine Kirche des gerechten Friedens - Gesellschaftliche Veränderungen und Erneuerung der Kirchen aus dem Geist des gerechten Friedens“. An der Konsultation nahmen 82 Personen teil, dabei 20 internationale Teilnehmende.

In ihrer Rede hob Aboum die Arbeit von Kirchen auf der Suche nach Frieden hervor, wie im Südsudan und in Kolumbien, sowie die Rolle des ÖRK als Vermittlerin in diesem Prozess. Eine solche Beteiligung „bedingt eine Art von Netzwerk und Präsenz in nationalen und internationalen Kontexten, wie dies der ÖRK als Gemeinschaft von Kirchen auf der ganzen Welt aufweisen kann“, meinte Aboum.

Die Konsultation wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Evangelischen Friedensarbeit und den Evangelischen Akademien Villigst und zu Berlin organisiert. Unter den Teilnehmenden aus Deutschland befanden sich Vertretende verschiedener Konfessionen, wie Mennonitengemeinden, Freikirchen und der römisch-katholischen Kirche.

Aboum bezeichnete das Treffen als „Meilenstein auf dem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“, zu dem 2013 anlässlich der 10. Vollversammlung des ÖRK im koreanischen Busan aufgerufen wurde.

Eine wichtige Erkenntnis aus den ökumenischen Diskussionen sei der Bedarf für „eine ganzheitlichere und umfassendere Vision des gerechten Friedens in der Gemeinschaft, mit der Erde, auf dem Markt und unter den Völkern“, sagte sie weiter.

Pastor Renke Brahms, Friedensbeauftragter der EKD, sprach über Berichte und Bilder aus dem Konflikt in Syrien; von Menschen, die sterben, leiden und vor den anhaltenden Bombenangriffen fliehen.

„Die Welt steht fassungslos vor diesem Schrecken und findet den Weg zum Frieden nicht“, sagte er, und betonte, dass nicht nur Syrien, sondern auch andere Konflikte im Blick bleiben müssten.

„Alle Konflikte haben mit wirtschaftlicher Ungerechtigkeit, mit Perspektivlosigkeit von Bevölkerungen und ungebändigtem Streben nach Macht zu tun“, betonte Brahms.

Frieden sei die Mitte des Evangeliums, sagte er, und wies darauf hin, dass wir untersuchen müssen, was dies innerhalb einer ökumenischen Gemeinschaft bedeutet, unter Kirchenleitenden, für Basisgruppen, Gemeinschaften, Netzwerke und Kirchengemeinden. „Frieden fängt im Kleinen an zu wachsen.“

Ansprache von Dr. Agnes Aboum in vollem Wortlaut (in englischer Sprache)

Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens des ÖRK