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Nach dem Schweizer Referendum, in dem sich eine Mehrheit für die Beschränkung der Zuwanderung aus Ländern der Europäischen Union (EU) ausgesprochen hat, warnte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) vor den „negative Auswirkungen“ dieser Entwicklungen für den ÖRK und andere internationale Organisationen in der Schweiz.

„Wir stehen an der Seite unserer Mitgliedskirchen hier in der Schweiz, die sich klar dafür eingesetzt haben, dass die Schweiz auch weiterhin ein Ort sein muss, an dem Fremde willkommen sind“, erklärte ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit am Montag in Genf, wo die Hauptverwaltung des ÖRK angesiedelt ist.

In dem Schweizer Referendum am 9. Februar wurden 50,3% der Stimmen für strenge Quoten bei der Zuwanderung abgegeben. Dies könnte Auswirkungen auf das Freizügigkeitsabkommen zwischen der Schweiz und der EU haben.

Die Schweiz ist nicht Mitglied der EU, hat aber große Teile des EU-Gemeinschaftsrechts übernommen.

Tveit sagte weiter, dass „es noch weitere mögliche Konsequenzen dieser Entscheidung gibt, die negative Auswirkungen auf den ÖRK und andere in Genf und der ganzen Schweiz tätige internationale Organisationen haben könnten“.

„Wir sind auf die Verschiedenheit unserer Mitarbeitenden und die unterschiedlichen Gaben, die sie mitbringen und die unserer weltweiten Kirchengemeinschaft Ausdruck verleihen, angewiesen. Damit dies auch so bleiben kann, wollen wir von den Genfer und Schweizer Behörden gerne mehr über die Auswirkungen dieses Gesetzes erfahren“, fügte Tveit hinzu.

Das Abstimmungsergebnis der Schweizer Bürgerinnen und Bürger wird in Brüssel bedauert und kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Thema Zuwanderung und ihre Auswirkungen auf die Freizügigkeit in ganz Europa immer heftiger diskutiert wird.

Medienberichten zufolge könnte die Beschränkung des freien Personenverkehrs den Zugang der Schweiz zum europäischen Binnenmarkt einschränken, wo diese mehr als die Hälfte ihrer Exporte absetzt.

ÖRK-Mitgliedskirchen in der Schweiz