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© Marianne Ejdersten/ÖRK

© Marianne Ejdersten/ÖRK

Auf dem Weg zur Überwindung der Spaltung zwischen Christen unterschiedlicher Traditionen kamen zum ersten Mal führende Vertreterinnen und Vertreter des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), der Pentecostal World Fellowship (PWF, ein weltweiter Zusammenschluss von Pfingstkirchen), der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) und Vatikanvertreter aus dem Rat zur Förderung der Einheit der Christen zusammen. Dieses zweitägige historische Zusammentreffen diente der Koordination ihrer Unterstützung des Globalen Christlichen Forums (GCF). Die Tagung wurde gemeinsam vom ÖRK und dem GCF ausgerichtet.

Etwa 25 Teilnehmende befassten sich mit folgenden Fragen: Wo befinden wir uns auf unserem Weg zu christlicher Einheit in der Weltkirche von heute, zwei Jahrzehnte, nachdem der ÖRK ein neues Forum für Begegnung und Austausch zwischen den Kirchen initiiert hat? Was legt uns die Antwort auf diese Frage nahe in Bezug auf weitere Schritte auf dem Weg der Kirchen zu größerer Einheit in Christus und die jeweilige Rolle, die jede teilnehmende Kirche bzw. Organisation dabei übernehmen kann? Die Tagung war als Gelegenheit zur gemeinsamen Reflexion über und als Antwort auf diese im 2016 erstellten Bericht über die Beziehung zwischen dem ÖRK und dem GCF gestellten Fragen gedacht.

„Das Globale Christliche Forum bietet eine geeignete Plattform, auf der wir einander zuhören und von den vergangenen und aktuellen Glaubenswegen der anderen lernen können. Unsere Zeit in Bossey war eine großartige Gelegenheit, uns gegenseitig besser zu verstehen und die wichtige Rolle des GCF für unsere gemeinsame Zukunft zu erkennen“, sagte Dr. David Wells, der stellvertretende Vorsitzende der Pentecostal World Fellowship.

„Viele haben jahrelang auf diese Tagung im Ökumenischen Institut Bossey gewartet. Wir stärken die Kraft und Glaubwürdigkeit des Zeugnisses und Dienstes der weltweiten Kirche immens, wenn wir unsere tragischen Zerwürfnisse überwinden. In meiner jahrzehntelangen Arbeit in der Ökumene ist diese Tagung ein Meilenstein“, sagte Wes Granberg-Michaelson, ehemaliger Generalsekretär der Reformierten Kirche in Amerika und Mitglied des Leitungsteams des GCF.

Bischof Efrahim Tendero, Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, sagte: „Das Globale Christliche Forum bringt uns in einem Geist des Glaubens zusammen, um uns zu begegnen und uns gegenseitig aufzubauen.“

Bischof Brian Farrell, Sekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, sprach von einer „großartigen Tagung“ und rief die Teilnehmenden auf, „diesen Weg des Verständnisses und der Zusammenarbeit weiterzugehen. Möge der Geist in uns vollenden, was er begonnen hat“ (siehe Phil 1,6).

ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit sagte: „Eine wirklich gute Tagung mit sehr viel gemeinsamem Verständnis davon, wie das Globale Christliche Forum schon positive Effekte zeigt. Wir haben über die Entwicklungen in der weltweiten Christenheit gesprochen und in diesem Kontext besonders darüber, wie die unterschiedlichen Wege sich im Streben nach christlicher Einheit gegenseitig ergänzen können. Außerdem haben wir die Rolle und Zuständigkeit des GCF als gemeinsames Mittel der Einheit formuliert, damit das GCF seinem Wesen als Forum verpflichtet bleibt.“

Der Ruf nach einem neuen Forum kam vor fast 19 Jahren auf, als der ÖRK damals auch in Bossey tagte. GCF-Sekretär Pastor Dr. Larry Miller verwies auf die zwischen den beiden Tagungen am selben Ort erzielten Fortschritte in der gegenseitigen Annäherung. „Dass die katholische Kirche, die PWF, der ÖRK und die WEA, die zusammengenommen in gewisser Weise fast die gesamte Christenheit repräsentieren, jetzt bereit sind, sich auf einem gemeinsamen Forum zu engagieren, ist ein Grund für tiefe Dankbarkeit für die Vergangenheit und gleichzeitig für große Hoffnung für die Zukunft.“

Die Tagung diente in beratender Funktion auch der Vorbereitung der nächsten Tagung des internationalen Komitees des GCF in Taizé (Frankreich) vom 8. bis 13. Februar 2018 und der nächsten weltweiten GCF-Versammlung in Bogota (Kolumbien) vom 24. bis 27. April 2018. Die Hauptdiskussionspunkte waren die Rolle und Struktur des Globalen Christlichen Forums mit einer klaren Kernidentität als Forum, die Frage der Nachbereitung von Forumsveranstaltungen, die Methode für theologische Reflexionen, bessere Kommunikationsstrategien und die Einbeziehung von Megakirchen und Migrantenkirchen in die Arbeit des GCF. Auf einer Sondertagung sollen die Kommunikationsbeauftragten des GCF, der WEA, der PWF, des Vatikan und des ÖRK gemeinsame Kommunikationsstrategien im Namen des Forums erörtern.

Weitere Informationen (in englischer Sprache):

Global Christian Forum