Meldung
Die amtierende ÖRK-Generalsekretärin Marianne Ejdersten gratulierte den Studierenden zu ihrem Engagement in einer Welt voller Herausforderungen.
„Unsere Welt ist wunderschön, aber auch zerbrechlich und im Moment sehr chaotisch“, sagte sie. „Daher ist es besonders wichtig, dass wir uns in der Gesellschaft gemeinsam zu Wort melden.“
Ejdersten betonte, die ökumenische Bewegung könne die Grundlagen für ein friedliches und freundschaftliches Zusammenleben schaffen, sowohl mit Menschen desselben Glaubens als auch mit Menschen anderer Religionen.
„Indem wir uns in Vorlesungen, in Gesprächen oder bei gemeinsamen Mahlzeiten kennenlernen, und vor allem indem wir neue Freundschaften schließen, bauen wir Vorurteile ab, überwinden Barrieren und kommen uns näher“, sagte sie. „Uns wird plötzlich bewusst, dass die andere Person eigentlich gar nicht so anders ist.“
Prof. Dr. Elisabeth Parmentier, Dekanin der Theologischen Fakultät der Universität Genf, lobte die Studierenden für ihren Mut und ihr Engagement.
„Nicht nur Ihr Institut, sondern auch die Universität Genf stellt Ihnen ein Zertifikat aus“, sagte sie. „Herzliche Glückwünsche an Sie alle!“
Nun komme für die Studierenden der schwierigste Teil, meinte Parmentier, denn sie kehrten jetzt mit einer neuen Perspektive in ihre Länder zurück. „Das wird eine Herausforderung für Sie sein, denn die Menschen in Ihrem Land haben weder das erlebt, was Sie erlebt haben, noch teilen sie Ihre neuen Freundschaften und Einsichten“, bemerkte sie. „Es wäre für Sie einfacher gewesen, in Ihrer Blase zu bleiben, doch dann wäre Ihnen der Weg versperrt geblieben, andere Kulturen und Religionen kennenzulernen.“
Parmentier ermutigte die Studierenden, nicht aufzuhören, die Welt zu erkunden. „Vergessen Sie nicht, das Gelernte in die Praxis umzusetzen“, sagte sie. „Es ist wichtig, einander kennenzulernen und voneinander zu lernen“.
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Photo Caption: Sieben Studierende aus sechs Ländern schlossen am 10. August 2023 ihren weiterführenden Lehrgang in interreligiösen Studien am Ökumenischen Institut in Bossey mit einem Zertifikat ab.
Gloria Koymans//ÖRK
Pastorin Dr. Joomee Hur, Professorin für ökumenische Missiologie, sprach auf der Diplomfeier als Vertreterin der Fakultät. Sie leitete den Studiengang gemeinsam mit Pater Prof. Dr. Lawrence Iwuamadi.
Hur äußerte sich zum vollen Zeitplan des interreligiösen Studiengangs. „Während des spirituellen Austauschs am Morgen stellte jede Religion ihr Gebet vor“, sagte Hur. „Anschließend wurden zu den gleichen Themen Schriften gelesen und erörtert.“
Die Teilnehmenden stellten freimütig Fragen und machten Bemerkungen über andere Religionen, während die Angehörigen anderer Religionen diese Fragen dann sorgfältig beantworteten, fügte Hur hinzu. „Gläubige Menschen haben den Weg geebnet, um eine Brücke zwischen Religion und Gesundheit zu schlagen“, so Hur. „In dieser kleinen Gruppe war die Diskussion stets lebhaft.“
Die Studierenden hätten eine enge Freundschaft aufgebaut, schloss Hur. „Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Heimkehr“, sagte Hur. „Gott, der barmherzig, gnädig und geduldig ist, danke ich, dass er uns diese Begegnungen ermöglichte.“
Scheich Hafid Ouadiri der Fondation de l'Entre-Connaissance in Genf bestätigte wie wichtig es sei, voneinander zu lernen. „Wir alle haben unsere eigene Art zu glauben“, sagte Ouadiri, „aber wir brauchen die grundlegende menschliche Beziehung.“
Die Vertreterin der Studierenden, Rabbinerin Margo Hunges-Robinson, dankte dem Ökumenischen Rat der Kirchen und der Universität Genf.
„Wir können unseren Dozierenden, sowohl denen, die hier sind, als auch den heute Abwesenden, nicht genug danken“, sagte Hunges-Robinson. „Von Ihnen allen haben wir so viel gelernt, und jede und jeder von Ihnen ist ein lebendiges Beispiel dafür, was es bedeutet, ein Leben des Glaubens zu führen und nach Heilung in der Welt zu streben.“
Die Abschlussklasse von Bossey verfasste auch eine Botschaft für die Welt, und im Rahmen einer besonderen Zeremonie wurde ein Kirschbaum gepflanzt und aus Schriften verschiedener Traditionen vorgelesen.
Botschaft der Studierenden des CAS in interreligiösen Studien 2023 (auf Englisch)
Interreligious summer course opens in Ecumenical Institute at Bossey, where students will explore health and wholeness (ÖRK-Pressemitteilung, 27. Juli 2023, auf Englisch)
