ÖRK bekräftigt bei Besuch des armenischen Botschafters Aufruf auf Aufhebung der Blockade in Bergkarabach

Pillay zeigte sich auch besorgt über die eskalierende humanitäre Krise in der blockierten Enklave von Bergkarabach (Arzach).

Das Treffen fand auf Anfrage des Botschafters statt. Schwerpunkt des Treffens war der Latschin-Korridor – die einzige Verbindung der Region zu Armenien –, der seit über acht Monaten versperrt ist. Diese Blockade hat ernste Auswirkungen auf das Leben und die Lebensbedingungen von 120.000 Menschen, darunter Kinder. Hovhannisyan bedankte sich für die Unterstützung des ÖRK und schilderte die Erlebnisse der Betroffenen. Er drückte auch seine Trauer und Besorgnis über die Zerstörung von christlichem Kulturerbe und christlichen Kirchen in Bergkarabach aus. Hovhannisyan warnte, dass „zehntausende Menschen sterben werden, was in einer ethnischen Säuberung münden wird, wenn die Blockade nicht bald aufgehoben wird“.

Der ÖRK fordert die internationale Gemeinschaft immer wieder auf, schnell und unverzüglich einzuschreiten, um die Blockade aufzuheben und das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner von Arzach zu retten. Der ÖRK hat über die 11. ÖRK-Vollversammlung und über den Zentralausschuss wiederholt dazu aufgerufen, bestrebt nach diplomatischen Lösungen für einen gerechten Frieden in der Region zu suchen.

„Der ÖRK ruft Aserbaidschan und andere beteiligte Mächte erneut dazu auf, die Blockade unverzüglich aufzuheben und den Latschin-Korridor wiederzueröffnen, um in beide Richtungen einen freien und sicheren Weg für die Zivilbevölkerung, Transport und Güter durch den Korridor zu ermöglichen und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe zur Linderung dieses unnötigen Leidens zu gewährleisten“, sagte Pillay. „Ein dauerhafter Frieden lässt sich nur erreichen, wenn die Bevölkerung als Menschen angesehen werden, statt als Geiseln, um den Krieg zu gewinnen.“ Pillay wies darauf hin, dass der ÖRK sich weiterhin mit humanitären Themen, Menschenrechten und Religionsfreiheit in diesem Kontext befassen wird. In der Hoffnung, über den Latschin-Korridor Zugang zu erhalten, zeigte er auch Interesse, die Region baldmöglichst zu besuchen, und fügte hinzu: „Damit können wir die Lage untersuchen und uns ein eigenes Bild über die Geschehnisse machen.“

Der Botschafter befand sich in Begleitung von Vahe Hakobyan, Konsul der Botschaft der Republik Armenien in der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Pillay war in Begleitung von Pastor Dr. Kenneth Mtata, ÖRK-Programmdirektor für Öffentliches Zeugnis und Diakonie, Peter Prove, Direktor der Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten des ÖRK, Carla Khijoyan, ÖRK-Programmreferentin für den Nahen Osten, sowie Dr. Ani Ghazaryan Drissi, ÖRK-Programmreferentin für Glauben und Kirchenverfassung.

Der ÖRK und die Konferenz Europäischer Kirchen drängen die Europäische Union in einem Brief zur Aufhebung der Blockade von Bergkarabach (ÖRK-Pressemitteilung vom 4. August 2023) (in englischer Sprache)

ÖRK ruft Aserbaidschan zur unverzüglichen Aufhebung der Blockade von Bergkarabach auf (in englischer Sprache)

ÖRK veröffentlicht Protokollpunkt zu den Folgen des Krieges in Bergkarabach von 2020 (Pressemitteilung vom 8. September 2022)

Protokollpunkt zu den Folgen des Kriegs von Bergkarabach von 2020 (in englischer Sprache)

Gemeinsamer Brief des Ökumenischen Rates der Kirchen und der Konferenz Europäischer Kirchen an die OSZE zur Eskalation in Bergkarabach (September 2022) (in englischer Sprache)

ÖRK und Konferenz Europäischer Kirchen verurteilen die Blockade von ethnisch armenischer Region (Pressemitteilung vom 20. Dezember 2022) (in englischer Sprache)