Orthodoxe Mitarbeit

Special Commission on Orthodox participation in the WCC

The Orthodox churches were part of the WCC from its beginning. Along the way,…

Sonderkommission zur orthodoxen Mitarbeit im ÖRK

Orthodoxe Kirchen gehören dem ÖRK seit seiner Gründung an. Im Laufe der Jahre haben sie eine Reihe von Fragen zu den Stellungnahmen und der Arbeitsweise des ÖRK aufgeworfen. Um auf diese Fragen einzugehen, setzte die Achte Vollversammlung im Dezember 1998 eine Sonderkommission ein, die sich mit den Anliegen der orthodoxen Kirchen im Hinblick auf die Mitgliedschaft im ÖRK sowie auf seine Entscheidungsprozesse, seine öffentlichen Erklärungen, seine Gottesdienstpraxis und andere Fragen befassen sollte.

Der Bericht der Sonderkommission wurde 2002 entgegengenommen und seine wichtigsten Empfehlungen auf der neunten ÖRK-Vollversammlung 2006 zur Beschlussfassung vorgelegt. Diese Empfehlungen bezogen sich auf

  • die zentrale Rolle der Ekklesiologie: Die Kommission erinnerte die ÖRK-Mitgliedskirchen daran, dass ihr Engagement für die Gemeinschaft der Kirchen von einem entsprechend gründlichen Studium der Ekklesiologie begleitet sein muss, bzw. der Frage, was Kirche-Sein bedeutet;
  • gemeinsame Andacht: Die Kommission bekräftigte die Notwendigkeit, gemeinsam zu beten. Sie regte aber an, den Gottesdienst bei ÖRK-Zusammenkünften wie Vollversammlungen, Zentralausschusstagungen und anderen großen Konferenzen klar zu definieren und entweder als "konfessionelle" oder "interkonfessionelle" gemeinsame Andacht zu kennzeichnen;
  • Entscheidungsfindung: Der Rat sollte bei Beschlüssen vom Abstimmungsverfahren zum Konsensverfahren übergehen.

Neue Mitgliedschaftskategorien für die Mitwirkung der Kirchen im Rat sollten festgelegt werden.

Die Vorschläge und Empfehlungen der Kommission bieten den ÖRK-Mitgliedskirchen neue Möglichkeiten, zusammenzuwachsen. In der Zeit bis zur Vollversammlung 2006 hatte der Rat Gelegenheit, diese Empfehlungen in der Praxis zu testen.

Die Vorschläge der Sonderkommission zur Einführung des Konsensverfahrens bei der Entscheidungsfindung wurden z.B. 2005 auf der Tagung des Zentralausschusses probeweise umgesetzt, anschließend wurde die Methode 2006 auf der 9. Vollversammlung des ÖRK angewandt. Auch die Empfehlungen zur gemeinsamen Andacht fanden Anwendung auf der 9. Vollversammlung, wo das gottesdienstliche Leben entweder in Form interkonfessioneller oder konfessioneller Andachten stattfand.

Die 9. Vollversammlung hob "diese bedeutende Leistung des Rates hervor, die die Beziehungen zwischen den Mitgliedskirchen vertieft und Missverständnisse zwischen den Kirchenfamilien beheben hilft".

Sie betonte die Bedeutung der Arbeit der Sonderkommission und der künftigen Anstrengungen, "in das Konsensverfahren zur Entscheidungsfindung hineinzuwachsen und die Neugestaltung der ökumenischen Bewegung in Angriff zu nehmen". Ferner begrüßte sie die Änderungen der Verfassung und Satzung des ÖRK, insbesondere im Blick auf das Konsensverfahren und die Klärung des Verständnisses davon, was die Mitgliedschaft im ÖRK bedeutet.

Arbeitsprozess und Dokumente